Freudenschüsse und Jubel: Bis tief in die Nacht wurde im Gazastreifen gefeiert. Die Erleichterung ist enorm über das Ende der Gewalt nach sieben Wochen Bombardements und Kämpfen mit mehr als 2000 Toten und 10‘000 Verletzten auf palästinensischer Seite und fast 70 toten Israeli.
Waffen ruhen seit 18 Uhr
Die radikalislamische Hamas feierte das Abkommen am Dienstagabend als Sieg des palästinensischen Widerstands. Allerdings bringt das Abkommen die Situation vorerst nur an den Punkt, an dem Gaza nach der letzten Gewalteskalation vor zwei Jahren stand.
Beide Seiten vereinbarten in Kairo, dass sämtliche Kampfhandlungen sofort eingestellt werden. Israel willigte ausserdem ein, dass die Blockade des abgeriegelten palästinensischen Küstenstreifens gelockert wird und die Grenzübergänge für humanitäre Hilfe und Baumaterial aufgehen.
Weitere Verhandlungen wenn Waffenruhe hält
Über die weitergehende Forderungen – etwa die Eröffnung eines Hochseehafens oder eines Flughafens im Gazastreifen – soll in weiteren indirekten Kontakten erst verhandelt werden, wenn die Waffenruhe einen Monat lang hält. Zentrales Anliegen von Israel und auch von Ägpyten dürfte dabei sein, dass die Grenzen so kontrolliert werden, dass der Waffenschmuggel in den Gazastreifen unterbunden wird. Von einer politischen Lösung ist der Konflikt so weit entfernt wie je.
In Israel blieben die Reaktionen auf das Abkommen mit der radikalislamischen Palästinenserbewegung zurückhaltender. Premierminister Benjamin Netanjahu muss auch mit scharfer Kritik vom rechten Flügel seiner rechtsnationalen Regierungskoalition rechnen.