In einer TV-Debatte in der Nacht kam Präsidentschaftsbewerber Donald Trump stark unter Beschuss aus den eigenen Reihen.
«Zwei Drittel der Wähler haben in den Vorwahlen nicht für dich gestimmt», erklärte Konkurrent Marco Rubio und ergänzte: «Du bist gar kein konservativer Politiker».
Hinter Rubio hatte sich in den letzten Tagen das republikanische Partei-Establishment gestellt.
Die Parteiführung unternimmt damit einen späten und verzweifelten Versuch, Trump als Präsidentschaftskandidat der Republikaner noch zu verhindern.
Kandidatensuche ausserhalb der Partei
Seit dem «Super Tuesday» warnen immer mehr traditionelle Republikaner vor Trump. Mitt Romney, Präsidentschaftskandidat der Republikaner im Jahr 2012, sagte gestern in einer Rede, Trump habe weder das Temperament noch das Urteilsvermögen für das Präsidentenamt. Er veräpple die Wähler, mogle sich ins Weisse Haus und würde dem Land einen Bärendienst erweisen.
Trump entgegnete darauf in für ihn typischer Manier, Mitt Romney sei ein Verlierer. Vor vier Jahren habe dieser noch um Trumps Unterstützung gebettelt: Romney wäre sogar vor ihm auf die Knie gefallen, wenn er das gefordert hätte. So verzweifelt sei Romney gewesen.
Überraschung am Ende der TV-Debatte
Einige Establishment-Republikaner denken nun laut darüber nach, einen ihnen genehmeren Präsidentschaftskandidaten ausserhalb der Republikanischen Partei zu lancieren. So müssten die Wähler im Herbst nicht zwischen Clinton und Trump wählen, sagen sie.
Am Ende der TV-Debatte vergangener Nacht kam es aber zu einer Überraschung: trotz der Attacken gegen Trump sagten die verbliebenen Konkurrenten zu, am Ende der Vorwahlen den Kandidaten der Republikaner zu unterstützen. Auch wenn er Trump heissen sollte.