In einem Konflikt, der die Beziehungen zwischen Japan und Südkorea lange belastete, haben sich die beiden Nachbarländer geeinigt. Das sagte Südkoreas Aussenminister Yun Byung Se nach dem Treffen mit Amtskollege Fumio Kishida. Dabei geht es um die Versklavung von Frauen in den Soldatenbordellen der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg.
Man habe ein «endgültiges und unwiderrufliches Abkommen», sollte Tokio seiner Verantwortung gerecht werden, sagte Yun Byung Se. Beide Seiten einigten sich zudem auf die Einrichtung eines neuen Fonds zur Unterstützung der Opfer.
200‘000 Frauen mussten in Bordellen arbeiten
Der Streit um die euphemistisch «Trostfrauen» genannten Frauen ist bislang das grösste Hindernis für eine Verbesserung der Beziehungen der beiden Nachbarländer gewesen. Japan erkenne seine Verantwortung an, Regierungschef Shinzo Abe werde sich bei den Frauen aufrichtig entschuldigen, hiess es.
Nach Schätzungen von Historikern wurden im Zweiten Weltkrieg 200'000 Frauen aus Korea, China, Indonesien, den Philippinen und Taiwan gezwungen, japanischen Soldaten in Militärbordellen zu Diensten zu sein. Bislang weigerte sich Tokio, sich für die sexuelle Ausbeutung der Frauen zu entschuldigen und die Opfer zu entschädigen.