In der Stadt Tripoli im Norden Libanons sind bei gewaltsamen Kämpfen mindestens vier Menschen getötet worden, 35 weitere wurden verletzt.
Die Gewalt eskalierte zwischen Sunniten und Alawiten. Die Sunniten unterstützen die Syrier, die gegen Präsident Baschar Al-Assad kämpfen. Die Alawiten unterstützen Assad und seine Truppen. Den Alawiten, einer Abspaltung des schiitischen Islams, gehört auch Assad an.
Unter den Toten befinden sich den libanesischen Sicherheitskräften zufolge drei Männer aus sunnitischen Vierteln der Stadt Tripoli und ein Mann aus einem alawitischen Viertel.
Die libanesische Armee hat Soldaten in die Stadt entsandt, um die Gewalt zu stoppen.
Angst vor religiösem Flächenbrand
In Tripoli gibt es seit Monaten immer wieder blutige Zusammenstösse zwischen Bewohnern verschiedener Stadtviertel und Religionsrichtungen – zwischen Sunniten und Schiiten. Die Angst im Land wächst, der Krieg in Syrien könnte ganz auf Libanon überschwappen.
Gestützt werden diese Befürchtungen zusätzlich durch Aktionen der libanesischen Hisbollah-Miliz. Die Hisbollah ist eine Schiiten-Miliz. Sie unterstützt Assad und seine Truppen.
Auch Christen in Syrien müssen sich fürchten: Erst am Dienstag behauptete die syrische Opposition, syrische Regierungstruppen hätten mit Unterstützung von Hisbollah-Milizionären in einem christlichen Dorf nahe der Stadt Al-Kusair 23 Christen massakriert. Beweise für diese Vorwürfe gibt es keine.
Die strategisch wichtige Kleinstadt Al-Kusair liegt nur wenige Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt.