Die Parteien des syrischen Bürgerkriegs zurück an den Verhandlungstisch bringen: Das hatten sich die USA und Russland gemeinsam vorgenommen. Noch während sie gemeinsam eine Syrien-Konferenz vorbereiten, hat Moskau nun neue Waffen an Damaskus geliefert.
Die USA reagieren verärgert. Die Lieferung komme zur Unzeit und sei «sehr bedauerlich», erklärte US-Generalstabschef Martin Dempsey. Die neuen Waffen könnten das Regime von Baschar al-Assad möglicherweise ermutigen und damit das Leiden in Syrien verlängern. Aussenminister Sergej Lawrow wies die Kritik zurück. «Wir liefern lediglich Defensivwaffen und verschaffen damit der Führung in Damaskus keine Vorteile», sagte er.
Laut der «New York Times» versorgte Moskau das syrische Regime mit Raketen des Typs «Jachont» wie bereits schon 2011. Damals verkaufte es Assad Raketen für 300 Millionen Dollar. Mit den Raketen können Schiffe abgewehrt werden. Vertreter der US-Regierung befürchten, dass Syrien sie dazu verwenden könnte, eine Seeblockade zu durchbrechen.
Die neue Waffenlieferung dürfte den Druck auf US-Präsident Barack Obama erhöhen. Denn im Kongress werden die Stimmen immer lauter, die ein aktives Eingreifen der USA in Syrien fordern.