Die Kunden der Deutschen Bahn können noch vor der Urlaubszeit aufatmen: Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist beendet. Streiks der Lokomotivführer in der Urlaubszeit sind somit abgewendet.
Fünf Wochen hatten die beiden Schlichter, der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und der frühere Brandenburger Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) um eine Lösung im festgefahren Konflikt gerungen. Ramelow und Platzeck gaben bekannt, eine Einigung zwischen den Streitparteien erzielt zu haben. «Alles ist unterschrieben und abgeschlossen», ergänzte Platzeck.
Weniger Belastungen als zentrales Thema
Die Verträge sind nach Angaben der beiden Schlichter am Dienstag unterschrieben worden. Kernstück der Einigung ist ein neu ausgehandelter «Bundesrahmentarifvertrag Zug». Insgesamt seien 16 Verträge unterschrieben worden.
Das zentrale Thema seien weniger Belastungen gewesen, sagte Ramelow. Unter anderem sei der Abbau von Überstunden als Aufgabe für beide Seiten vereinbart worden. 100 Zugbegleiter und 300 Lokführer würden nun zusätzlich eingestellt, kündigte Ramelow an. Es gebe für Arbeitnehmer künftig auch die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit zu senken.
Das Kernproblem der Auseinandersetzung bestand im Ziel der GDL, für jede der bei ihr organisierten Berufsgruppen einen eigenen Tarifvertrag abzuschliessen. Die Deutsche Bahn dagegen wollte widerspruchsfreie Regelungen für alle Mitarbeiter unabhängig von deren Gewerkschaftszugehörigkeit.
Die Deutsche Bahn und die GDL hatten zuvor knapp ein Jahr nahezu ergebnislos verhandelt, neun Mal liessen die Lokführer die Züge stehen.