International - Tränen der Freude und der Enttäuschung
Jubel hier, Trauer dort: Bei den Gegnern einer schottischen Autonomie herrscht Freude, bei den Befürwortern Katzenjammer. Lesen Sie, was zwei Vertreter der beiden Seiten zum Abstimmungsergebnis sagen.
Zu denen, die sich über das Nein der Schotten freuen, ist Malcolm Pender. «Das ist für mich und zwei Millionen Schotten das beste Ergebnis», sagt der in Glasgow lebende emeritierte Professor für Literaturwissenschaften. Er glaubt an die positiven Impulse der Kampagne – dass die seiner Ansicht nach in allen Teilen Grossbritanniens dringend nötigen Verfassungsänderungen nun wie versprochen Angriff genommen werden.
Audio
«Ich hoffe, dass die dringend nötigen Veränderungen nun in Angriff genommen werden»
03:40 min, aus SRF 4 News aktuell vom 19.09.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 40 Sekunden.
Gemeinsame Zukunft packen
Zu befürchten sei allerdings, dass nun aufgerissene Gräben im schottischen Volk Bestand haben könnten. «Es besteht kein Zweifel, dass das schottische Volk gespalten ist.» Es sei im Abstimmungskampf zu Gehässigkeiten auf beiden Seiten gekommen. Das sei sehr zu bedauern.
Immerhin hätten alle verantwortlichen Politiker nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses darauf hingewiesen, dass man nun zusammenkommen und sich um eine gemeinsame Zukunft kümmern müsse, so Pender.
Audio
«Eigentlich hatte ich gehofft, dass das Ergebnis umgekehrt sei»
03:56 min, aus SRF 4 News aktuell vom 19.09.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 56 Sekunden.
«Es wurde totale Angst geschürt»
Schwer enttäuscht ist Bruno Baumgärtner. Der Schweizer hat sich vor einigen Jahren in Schottland niedergelassen und sich im Abstimmungskampf für eine Unabhängigkeit eingesetzt. Mit einem Ja habe man eigentlich nicht wirklich rechnen können, wenn man realistisch gewesen sei, sagt er. «Aber so zwei, drei Prozent Unterschied wäre richtig gewesen.»
Er führt das Nein der Schotten vor allem auf die massive Kampagne aus London zurück: Die Umfrage vor zwei Wochen, welche die Unabhängigkeits-Befürworter plötzlich knapp im Vorsprung gesehen habe, «hat totale Hektik in London verursacht». Die Politiker seien daraufhin mit Helikopter und Bahn nach Schottland gereist und hätten die Schotten eingeschüchtert. «Es war eine richtige Drohkulisse», sagt Baumgärtner.
«Dann kam noch die Frau Windsor und sagte, man solle sehr gut über eine Unabhängigkeit nachdenken.» Das heisse im königlichen Sprachgebrauch ja nichts anderes als «seid ihr eigentlich bedeppert, wenn ihr Ja stimmt».
Lieber Fussball als Politik
Doch dem Nein kann auch Baumgärtner unter gewissen Umständen etwas Positives abgewinnen: Wenn Premierminister David Cameron nun tatsächlich die regionale Autonomie und die dortigen Parlamente stärke wie versprochen, «dann haben wir sehr viel erreicht – eigentlich mehr, als mit einer Abspaltung», ist Baumgärtner überzeugt.
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr
Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht.
Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger
Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?
Meistgelesene Artikel
Nach links scrollenNach rechts scrollen
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.