Der gewählte US-Präsident Donald Trump will bis zu drei Millionen Menschen ohne gültige Dokumente ausweisen. Er spricht von Kriminellen, Drogendealern und Bandenmitgliedern. Dies sagte Trump in seinem ersten Fernsehinterview nach seiner Wahl dem Sender CBS. «Wir schaffen sie ausser Landes – oder wir sperren sie ein.»
Nachdem die Grenze wieder sicher sei und sich alles normalisiert habe, werde eine Entscheidung getroffen, was mit anderen Menschen ohne gültige Dokumente geschehe, so Trump. Insgesamt halten sich in den USA nach Schätzungen elf Millionen illegal auf.
Hier «eine Mauer», da «etwas Einzäunung»
Trump hält mit Abstrichen auch an seinem umstrittenen Mauerbau an der Grenze zu Mexiko fest. Auf die Frage, ob er wirklich eine Mauer bauen wolle, antwortete Trump: «Ja.» Der Immobilienmilliardär fügte hinzu: «In gewissen Bereichen ist eine Mauer mehr angebracht. Ich kenne mich damit sehr gut aus, es heisst Bau. Ich bin ein Konstrukteur.» In einigen Gebieten könnte es «etwas Einzäunung» geben.
Während er in Sachen Ausweisungen und Abschottung an seinen Positionen festzuhalten scheint, ist er von einem anderen Wahlkampfcredo zumindest teilweise abgekommen. «Obamacare», die Gesundheitsreform seines Vorgängers, will er nun doch nicht vollumfänglich abschaffen. Zum «Wall Street Journal» sagte er am Samstag, er wolle zumindest Teile von «Obamacare» erhalten.
Unberechenbarkeit macht anderen zu schaffen
Weil das Politprogramm des künftigen US-Präsident schwer vorauszusehen ist, versuchen derzeit Regierungen rund um den Globus, mit Trump in Kontakt zu treten. Die Regierung des argentinischen Präsidenten Mauricio Macri – welche die Demokratin Clinton unterstützt hatte – ging nun für einen Austausch einen kleinen Umweg.
Medienberichten zufolge soll sich Aussenministerin Susana Malcorra die Nummer von Trumps Sohn, Eric Trump, besorgt haben. Gemeinsam wolle man für ein Telefonat zwischen den beiden Präsidenten sorgen, sofern die Agenda es zulasse.