Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und pro-russischen Separatisten um Donezk sollen Streubomben an mehr als einem Dutzend Orten zum Einsatz gekommen sein, heisst es in einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW).
Dabei soll ein Schweizer IKRK-Mitarbeiter getötet worden sein. Zwar hätten Untersuchungen über die Todesursache des Delegierten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) noch keine abschliessenden Ergebnisse geliefert, heisst es in dem Bericht. Doch der Mann habe sich vor dem IKRK-Büro in Donezk aufgehalten, als die Bomben einschlugen.
Insgesamt habe HRW an diesem Tag fünf Abwürfe von Streubomben in der umkämpften Stadt dokumentiert. Aufgrund der Untersuchungen müsse davon ausgegangen werden, dass die Bomben aus den von der Regierung kontrollierten Dörfern abgeschossen wurden.
Sechs Menschen getötet
Streubomben zerteilen sich vor dem Aufprall in viele kleinere Sprengsätze. Sie verminen damit praktisch ganze Landstriche. Vor allem Kinder werden oft auch noch Jahre nach dem Abwurf zu Opfern, wenn die Munition explodiert.
Während der wochenlangen Untersuchung habe HRW Hinweise auf den weitverbreiteten Einsatz von Streubomben in mehr als einem Dutzend Orte im Osten der Ukraine gefunden, hiess es in dem Bericht weiter. Dabei seien mindestens sechs Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die tatsächliche Opferzahl dürfte jedoch noch höher sein, hiess es.
Zwar liesse sich bei vielen der Angriffe nicht eindeutig feststellen, wer die Streubomben abgefeuert habe. Doch «die Beweise deuten bei mehreren Angriffen darauf hin, dass ukrainische Regierungstruppen verantwortlich waren». Gleichzeitig gebe es auch Hinweise, dass pro-russische Rebellen die geächteten Bomben eingesetzt hätten.