Millionen Menschen harren in belagerten syrischen Städten aus. Neben den direkten Kriegsfolgen leiden die Menschen unter Hunger und Mangel an Medikamenten. Für einige Hundert der insgesamt mehr als vier Millionen Belagerten gibt es jetzt Hoffnung.
Die Vereinten Nationen lassen rund 500 in belagerten Städten lebende Menschen evakuieren. Das sagte ein UNO-Sprecher in New York. Darunter seien Kranke, Verwundete und ihre Familienmitglieder in den zwei belagerten Städten Madaja und Sabadani im Südwesten des Landes sowie den nordsyrischen Orten Kefraja und Fua.
Die Betroffenen müssten dringend mit lebensrettenden Massnahmen versorgt werden, hiess es. Wie lange die Evakuierungen auf dem Landweg dauern würden, sei noch unklar. Zuvor hatte schon die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, mehrere Konvois hätten mit der Evakuierung begonnen.
Höchste Opferzahl seit Feuerpause
In Syrien werden zahlreiche Orte und Gebiete belagert, die meisten von Anhängern des Regimes. Menschenrechtler und die Opposition hatten zuletzt mehrfach die Blockade von Hilfslieferungen durch das Regime angeprangert und auch die Syriengespräche in Genf verlassen.
Auch für neue Luftangriffe macht die oppositionelle Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit Sitz in England die Regierung verantwortlich. Diese hätten mittlerweile 66 Todesopfer gefordert, so viele wie noch nie seit Inkrafttreten der Waffenruhe Anfang Februar.