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Tödliche Polizeigewalt in South Carolina
Aus Tagesschau vom 08.04.2015.
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International US-Polizist nach tödlichen Schüssen auf Schwarzen entlassen

Auf die Mordanklage folgt die Entlassung: Der 33-jährige Polizist, der in South Carolina nach einer Verkehrskontrolle einen unbewaffneten Schwarzen mit mehreren Schüssen in den Rücken tötete, ist seinen Job los. Dies sagte der Bürgermeister der Gemeinde North Charleston vor den Medien.

«Ich möchte Ihnen mitteilen, dass der Polizist entlassen wurde.» Dies sagte Keith Summey, Bürgermeister von North Charleston, heute vor den Medien. Er reagiert damit auf den neusten Fall von Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA vom vergangenen Samstag Morgen, als ein weisser Polizist einen 50jährigen Familienvater mit mehreren Schüssen in den Rücken getötet hatte. Dafür wurde der Beamte bereits des Mordes angeklagt.

Aus Todesangst geschossen ...

Der 33-Jährige hat ausgesagt, er habe um sein Leben fürchten müssen und deshalb geschossen. Denn der Afroamerikaner habe ihm bei einer Verkehrskontrolle seine Elektroschock-Waffe entrissen.

... oder von hinten auf einen Flüchtenden?

Ein Video eines Passanten zeigt indessen eine ganz andere Version. Den Film hat unter anderen die «New York Times» auf ihrer Internetsite publik gemacht. Es zeigt, wie der Polizist dem Mann mehrfach in den Rücken schiesst, während dieser zu fliehen versucht.

Laut der Zeitung feuerte der Beamte acht Mal auf den offenbar unbewaffneten Schwarzen. Szenen im Video könnten zudem darauf hindeuten, dass der Beamte anschliessend seine Elektroschock-Waffe neben dem Toten fallen liess.

Wegen Bagatelle angehalten

Gemäss Medienberichten war der Schwarze angehalten worden, weil eines der Rücklichter an seinem Auto nicht funktionierte. Die Familie des Opfers äusserte sich nach der Festnahme des Polizisten an einer Medienkonferenz und lobte den «Helden», der das Video aufgenommen hatte. «Wenn es kein Video gäbe, würden wir je die Wahrheit erfahren?», sagte der Bruder des Toten.

Bürgermeister Keith Summey sprach in der Lokalzeitung «The Post and Courier» von einer «falschen Entscheidung» des Polizisten. Damit müsse der Beschuldigte nun leben.

Bei Mord Todesstrafe möglich

Sollte der Polizist wegen Mordes verurteilt werden, so droht ihm die Todesstrafe. Der Vorfall könnte die angespannte Lage in den USA vor dem Hintergrund mehrerer tödlicher Polizeischüsse auf Schwarze noch verschärfen.

Weisse Polizisten haben in jüngster Vergangenheit für grosse Empörung gesorgt: So war es in Ferguson (Missouri) zu tagelangen Unruhen gekommen, nachdem ein Beamter den unbewaffneten afroamerikanischen Teenager Michel Brown erschossen hatte.

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