Das sorglose Reisen von Rucksacktouristen gehört in Indien der Vergangenheit an. Seit der jüngsten Vergewaltigung einer Schweizerin im Bundesstaat Madhya Pradesh reist die Angst mit. Das belegt der Fall einer britischen Touristin in der Taj-Mahal-Stadt Agra.
Es war gegen vier Uhr morgens. An der Tür der britischen Touristin klopft es. Draussen stehen der Hotelmanager und ein Wachmann. Die Männer wollten ihr nach Aussage der Frau eine Massage anbieten, sagte der Polizeisprecher der Stadt.
Aus Angst vor eine Vergewaltigung springt die Frau vom Balkon des Hotels. Die Frau habe sich bei dem Sturz am frühen Dienstagmorgen Beinverletzungen zugezogen, so der Polizeisprecher.
Härtere Strafen
Das Unterhaus in Neu Delhi beschloss härtere Strafen für Vergewaltiger. Die Abgeordneten stimmten nach siebenstündiger Debatte für einen Gesetzesvorschlag der Regierung, wonach Gruppenvergewaltigung künftig mit mindestens 20 Jahren Haft bestraft werden soll.
Fällt ein Vergewaltigungsopfer ins Koma oder stirbt, droht den Tätern die Todesstrafe. Stalking, sexuelle Belästigung, Voyeurismus und Säureattacken sollen ebenfalls hart bestraft werden. Über das Gesetz muss nun noch das Oberhaus abstimmen.