Ecuador hat bestätigt, dass es die Internetverbindung des Wikileaks-Gründers Julian Assange gekappt hat. Dies, nachdem die Enthüllungsplattform gehackte Dokumente von Hillary Clintons Wahlkampfmanager veröffentlicht hatte.
Ecuadors Aussenministerium erklärte am Dienstag, es habe entschieden, die Internetverbindung Assanges in der Londoner Botschaft «vorübergehend einzuschränken». Er betonte, Ecuador sei gegen die Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten. «Unsere Regierung mischt sich nicht in externe Wahlprozesse ein und bevorzugt auch keinen bestimmten Kandidaten.»
US-Regierung bestreitet Einflussnahme
Am Montag hatte Wikileaks US-Aussenminister John Kerry vorgeworfen, Druck auf Ecuador ausgeübt zu haben. Dieser wies die Vorwürfe mittlerweile zurück. Zwar sei die US-Regierung seit langem über Wikileaks «besorgt», doch habe sie mit dem Vorgang nichts zu tun.
Assange lebt seit Juni 2012 in einem kleinen Zimmer von Ecuadors Botschaft in London, um einer Auslieferung an Schweden zu entgehen, wo ihn die Justiz zu Vorwürfen der Vergewaltigung befragen will.
Der 45-jährige Australier befürchtet, von Stockholm in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Geheimnisverrats drohen würde. Auch vier Jahre nach Assanges Flucht in die Botschaft ist keine Lösung der Situation absehbar.