Etwa 20'000 Menschen haben nach Schätzungen der Polizei am Demonstrationszug für mehr Flüchtlingsrechte teilgenommen. Die Teilnehmer zogen über die Park Lane und die Einkaufsstrasse Piccadilly.
«Niemand ist illegal»
Die Menge skandierte: «Sag es laut, sag es klar, Flüchtlinge sind willkommen hier.» Schilder und Transparente mit Slogans wie «Niemand ist illegal» und «Stoppt das Ertrinken» – mit Blick auf die Flüchtlingstragödien im Mittelmeer – wurden hochgehalten.
Zum Protest hatte die Organisation Solidarity with Refugees aufgerufen. Dabei wurden sie unterstützt von Amnesty International, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen und weiteren Organisationen.
UNO-Gipfel zu Migration ab Montag
Weltweit gibt es 65 Millionen Vertriebene, 21 Millionen von ihnen sind auf der Flucht vor Verfolgung, Armut oder Konflikten wie dem Bürgerkrieg in Syrien. Angesichts der grössten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg wird UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Montag den ersten UNO-Gipfel zum Thema Migration eröffnen.
Die 193 Mitgliedstaaten der UNO-Vollversammlung sollen einen Pakt beschliessen, um die Aufgaben untereinander aufzuteilen. Der Gipfel beginnt einen Tag vor der am Dienstag startenden diesjährigen Generaldebatte der UNO-Vollversammlung.
Dem Terror mit Gastfreundschaft vorbeugen
Derweil hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, Flüchtlinge in Europa gastfreundlich aufzunehmen. Dies sei der beste Weg, um Terror vorzubeugen, sagte er am Samstag bei einem Treffen mit Jesuiten im Vatikan. «Ich ermutige euch dazu, Flüchtlinge in euren Häusern und Gemeinden zu begrüssen, damit ihre erste Erfahrung in Europa die eines warmen menschlichen Willkommens ist und nicht die eines in der Kälte auf der Strasse Schlafens», ergänzte der Pontifex.
Wahre Gastfreundschaft ist nach seinen Worten ein Wert des Evangeliums, «der Liebe nährt und unsere grösste Sicherheit gegen hasserfüllte Terrorakte ist». Der Papst erinnerte daran, dass derzeit mehr als 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht seien.