- Bei einem Angriff unweit des Eiffelturms in Paris ist am Samstagabend ein deutscher Tourist getötet worden. Zwei weitere Personen wurden verletzt.
- Die Polizei habe einen Angreifer festgenommen, der auf Passanten losgegangen sei, teilte Innenminister Gérald Darmanin über X, ehemals Twitter, mit.
- Die Polizei geht von einem islamistischen Motiv aus. Laut Darmanin war der Angreifer dem Inlandsgeheimdienst bekannt.
Der Angreifer habe am Abend auf einer Brücke ein «deutsches Touristenpaar» angegriffen, die Frau sei nicht körperlich verletzt worden, habe aber einen Schock erlitten, sagte Darmanin. Der Mann sei im Rücken und an der Schulter getroffen worden und habe einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Zeitung «Le Parisien» unter Berufung auf die Polizei.
Danach sei der mutmassliche Angreifer geflüchtet und habe dann zwei weitere Personen angegriffen, bevor er festgenommen worden sei. Die Polizei habe eine Elektroschockpistole eingesetzt, um den Angreifer zu stellen.
Festgenommener war bereits in Haft
Bei einem Besuch am Tatort sagte Darmanin laut Fernsehsender BFMTV, der mutmassliche Täter sei dem Inlandsgeheimdienst wegen radikalen Islamismus und «erheblicher psychischer Störungen» bekannt. Der Mann war bereits 2016 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er einen Anschlag geplant hatte.
Darmanin sagte weiter, der mutmassliche Täter habe nach seiner Festnahme gesagt, dass er es nicht mehr ertragen könne, dass Muslime sowohl in Afghanistan als auch in Palästina sterben. Der Mann sei der Ansicht, dass Frankreich am Krieg Israels im Gazastreifen mitschuldig sei, und habe als Märtyrer sterben wollen.
Medienberichten unter Berufung auf die Polizei zufolge soll der Mann bei seiner Festnahme «Allahu Akbar» (etwa: «Gott ist am grössten») gerufen haben. Ausserdem sei auch ein Bekennervideo gefunden worden.
«Werden Terrorismus niemals nachgeben»
Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Staatsangehörigen, der ums Leben kam, sein Beileid aus.
Premierministerin Élisabeth Borne schrieb auf X, ehemals Twitter: «Wir werden dem Terrorismus nicht nachgeben. Niemals.» Die nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft kündigte an, sich mit dem Angriff zu befassen.