- Bei einer schweren Explosion am Flughafen der jemenitischen Stadt Aden sind nach neuesten offiziellen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und 110 weitere verletzt worden.
- Auch ein Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz im Jemen wurde nach Angaben der Organisation getötet.
- Die Explosion ereignete sich kurz nach der Landung eines aus Saudi-Arabien kommenden Flugzeuges mit der neuen Regierung des Jemens.
- Der Regierungschef und seine Mitglieder sind nach Angaben von Informationsminister Muammar Al-Erjani aber wohlauf.
Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte die 24 Minister der neu gebildeten Regierung am Samstag in einer Zeremonie in Saudi-Arabien vereidigt. Die neue Regierung besteht sowohl aus Vertretern des Nordens als auch des Südens und folgt auf ein Abkommen, auf das sich die Konfliktparteien 2019 in Saudi-Arabien geeinigt hatten. Das neue Bündnis der Regierung des Jemens mit den Separatisten des Südens soll deren Machtkampf in dem Bürgerkriegsland beilegen.
Der UNO-Sonderbeauftragte für den Jemen, Martin Griffiths, schrieb auf Twitter: «Ich verurteile den Angriff auf den Flughafen von Aden bei der Ankunft des Kabinetts und die Tötung und Verletzung vieler unschuldiger Zivilisten.» Sein Beileid gelte allen Hinterbliebenen der Opfer. Griffiths wünschte dem Kabinett Kraft, sich «den schwierigen Aufgaben zu stellen». «Diese inakzeptable Gewalttat ist eine tragische Erinnerung daran, wie wichtig es ist, den Jemen dringend auf dem Weg des Frieden zurückzubringen.»
Ein bitterarmes Land
Das Land auf der Arabischen Halbinsel ist einer der ärmsten Staaten der Welt. Der Bürgerkrieg, in dem ein Bündnis unter Führung Saudi-Arabiens seit 2015 gegen die Huthis kämpft, hat das Leid der Menschen noch deutlich vergrössert. 24 Millionen Menschen – rund 80 Prozent der Bevölkerung – sind heute auf irgendeine Form von humanitärer Hilfe angewiesen.