- Trotz einer vereinbarten Waffenruhe kommt es im Norden Syriens weiter zu Gefechten.
- Rund um die Grenzstadt Ras al-Ain gab es Granatenbeschuss und Maschinengewehrfeuer, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
- Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betonte, die vereinbarte Waffenruhe sei nicht mit der «Terrororganisation» YPG geschlossen worden.
Bei einem Angriff auf ein syrisches Dorf wurden nach Angaben von Aktivisten 14 Zivilisten getötet, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilt.
Die USA und die Türkei hatten am Donnerstag eine fünftägige Feuerpause vereinbart. Diese solle den syrischen Kurdenmilizen Gelegenheit geben, sich aus einer sogenannten Sicherheitszone zurückzuziehen, die die Türkei an der syrisch-türkischen Grenze errichten möchte.
Erdogan: «Vereinbarung nicht mit Terrororganisation»
Die Beobachtungsstelle meldete jedoch am Vormittag einen erneuten türkischen Luftangriff auf das Dorf Bab al-Cheir östlich von Ras al-Ain. In der umkämpften Grenzstadt hatte es ihren Angaben zufolge bereits zuvor Gefechte zwischen der türkischen Armee und der YPG gegeben.
Die Luftangriffe und der Artilleriebeschuss durch die Türkei seien eine «Verletzung» der Waffenruhe, sagte Mustafa Bali, Sprecher der von der YPG dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF).
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betonte, die Vereinbarung sei nicht mit der «Terrororganisation» YPG geschlossen worden, sondern mit den USA. Es sei auch keine Vereinbarung mit der syrischen Regierung von Baschar al-Assad. «Wenn das Regime einen Fehler macht, wird es eine Antwort erhalten», warnte Erdogan.
Nach Angaben der von den Kurden dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) trat die Feuerpause am Donnerstagabend um 22 Uhr (Ortszeit) in Kraft. Die Türkei hatte vor mehr als einer Woche zusammen mit verbündeten arabisch-syrischen Milizen einen Feldzug gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens begonnen.