Zum Inhalt springen

Kampf gegen Krankheit gewonnen Ebola-Ausbruch in Ostkongo für beendet erklärt

Seit Wochen hat sich im Osten des Kongos niemand mehr mit dem Ebolavirus infiziert. Der tödliche Ausbruch gilt damit als offiziell besiegt. Mehr als 2200 Menschen verloren ihr Leben.

  • Nach fast zwei Jahren ist der tödliche Ebola-Ausbruch im Osten der Demokratischen Republik Kongo von der WHO für beendet erklärt worden.
  • 3400 Menschen waren erkrankt – zwei Drittel von ihnen sind am Ebolavirus gestorben.
  • Nun ist während zweier Inkubationsperioden (42 Tagen) kein neuer Fall mehr aufgetreten.

Der Erfolg hat mehrere Gründe. Erstmals konnte ein grösserer Ebola-Ausbruch mit Impfungen bekämpft werden. Trat irgendwo ein neuer Fall auf, wurde das ganze Umfeld des Erkrankten sofort geimpft. Zudem gibt es seit August zwei wirksame Medikamente gegen Ebola.

Dass mehr Patientinnen und Patienten wieder gesund wurden, stärkte das Vertrauen der lokalen Bevölkerung ins Gesundheitssystem. Genau dieses Vertrauen zu gewinnen, war entscheidend.

Noch im vergangenen Jahr wurden Gesundheitszentren gewalttätig angegriffen. Gerüchte machten die Runde, dass die Helfer an den Toten schuld seien. Es brauchte einen neuen Ansatz. Erst durch die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wurde es möglich, dass mehr Angesteckte bereit waren, sich in Gesundheitszentren behandeln zu lassen.

Lehren aus Ebola für Corona

Diese Lehre aus der Ebola-Epidemie könnte auch im Kampf gegen das Coronavirus helfen. Eine Krankheit kann nur gemeinsam besiegt werden, mit der Bevölkerung, nicht gegen sie.

Doch das Ebolavirus ist nicht für immer besiegt. Die Krankheit flackert immer wieder auf. Zurzeit gibt es im Westen des Kongo einen kleinen Neuausbruch. Doch es ist gut möglich, dass Ebola-Epidemien mit Tausenden Toten der Vergangenheit angehören.

SRF 4 News, HeuteMorgen vom 26.6.2020, 06.00 Uhr

Meistgelesene Artikel