- US-Präsident Joe Biden hat kurz vor Ende seiner Amtszeit seinen Sohn Hunter begnadigt.
- Damit erspart er diesem eine mögliche Gefängnisstrafe wegen Verstössen gegen Waffen- und Steuergesetze.
- Zuvor hatte der US-Präsident mehrfach gesagt, er werde seinen Sohn nicht begnadigen.
Hunter Biden sei von der Justiz «ungerecht» behandelt worden, die Strafverfolgung politisch motiviert gewesen, so die Begründung des scheidenden US-Präsidenten.
«Vom Tag meines Amtsantritts an habe ich gesagt, dass ich mich nicht in die Entscheidungsfindung des Justizministeriums einmischen werde, und ich habe mein Wort gehalten, obwohl ich mit ansehen musste, wie mein Sohn selektiv und ungerecht verfolgt wurde», sagte Biden.
Er äusserte die Hoffnung, dass Amerikanerinnen und Amerikaner «verstehen werden, warum ein Vater und Präsident zu dieser Entscheidung gekommen ist».
Die Entscheidung sei nach dem gemeinsamen Thanksgiving-Fest am Wochenende gefallen. Der US-Präsident betonte, dass er an das Rechtssystem glaube – «aber ich glaube auch, dass rohe Politik diesen Prozess infiziert und zu einem Justizirrtum geführt hat.»
Strafmass sollte im Dezember verkündet werden
Der 54-jährige Hunter Biden hatte sich nach einem Schuldspruch wegen Verstössen gegen das Waffenrecht in einem zweiten Verfahren wegen verschiedener Steuervergehen schuldig bekannt.
Konkret ging es beim ersten Verfahren darum, dass Hunter bei einem Waffenkauf falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen habe. Dafür drohte ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu 25 Jahren.
Im zweiten Verfahren wurde ihm vorgeworfen, Bundessteuern für mehrere Jahre nicht ordnungsgemäss gezahlt zu haben. Er habe vorsätzlich seine Steuern in den Jahren 2016, 2017, 2018 und 2019 nicht rechtzeitig beglichen, obwohl er Zugang zu den nötigen Mitteln gehabt hätte, so die Vorwürfe. Dafür drohte ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu 17 Jahren.
Das Strafmass in beiden Fällen hätte noch im Dezember verkündet werden sollen.