Ob Dienstreisen, Ritterschläge oder offizielle Empfänge im Buckingham Palast: Mehrere hunderte Auftritte absolvierte Queen Elizabeth II. pro Jahr. Obwohl sie diese zuletzt altersbedingt reduzierte, sah man sie 2021 noch an 186 Veranstaltungen.
Stets war die Monarchin an diesen adrett angezogen – meistens in mindestens knielangen Kleidern und Mäntel, gepaart dreireihiger Perlenkette und kastiger Tasche. Insbesondere Hüte spielten in der königlichen Garderobe eine wichtige Rolle.
Farbenfroh und gut sichtbar
Kräftige Farben wie pink, gelb oder blau schienen besonders beliebt bei der Queen zu sein. Gemäss Angela Kelly, ihre langjährige persönliche Stylistin, wählte sie diese absichtlich: «Die Königin ist sich bewusst, dass sie für so viele Menschen wie möglich leicht sichtbar sein muss, wenn sie unterwegs ist.»
Einige ihrer Kleider waren bis zu 25 Jahre im Dienste der Krone. Zudem verriet Kelly in ihrem Buch, dass die Outfits nach einigen Auftritten angepasst und von der Monarchin weiterhin im Privaten getragen wurden – Nachhaltigkeit auf royalem Niveau.
Heimliches politisches Statement?
Manchmal schienen die Kleider und Accessoires von Queen Elizabeth II. sogar eine tiefergehende Botschaft zu enthalten. Wie in der britischen Verfassung festgehalten, darf sich die Monarchin nicht öffentlich zu politischen Themen äussern. Doch wer kann ihr schon den Hut verwehren?
So trug die Königin 2017 zur britischen Parlamentssitzung, beim Vorlesen der Brexit-Gesetze, einen blauen Hut mit gelben Blümchen. Dieser erinnerte stark an die EU-Flagge. Eine offizielle Äusserung seitens Queen zu dem Thema gab es aber nie.
Eine besondere Brosche trug sie zwei Jahre später beim ersten Treffen mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Das diamantenbesetzte Schmuckstück hatte sie 2011 von seinem Vorgänger Barack Obama beim amerikanischen Staatsbankett als Geschenk erhalten. Ob dies als ein heimliches Anti-Trump-Zeichen gewertet werden darf, bleibt offen.
Stiller Taschen-Code
Ein anderes, geheimes Kommunikationsmittel der Queen scheint hingegen gelüftet zu sein. Mittels ihrer Handtasche soll die Königin subtile Signale an ihre Hofdamen gegeben haben.
Je nachdem, ob das meist schwarze Accessoire an ihrem linken oder rechten Arm hing, war die Königin zufrieden – oder eben nicht. Stellte sie die Tasche auf einen Tisch, so war die Queen angeblich gelangweilt von ihrem Gegenüber. Platzierte sie diese sogar links vor sich auf dem Boden, war dies ein dringenderer Ruf und sie wollte schnellst möglichst aus einer unangenehmen Situation erlöst werden.