Die Opfer: In Israel ist die Zahl der Todesopfer nach dem Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas auf mindestens 900 gestiegen, wie israelische Medien übereinstimmend berichten. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden. Die Hamas hatte am Samstag auch rund 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt, wie es weiter heisst. Allein bei einem Musikfestival in der Negev-Wüste wurden nach Angaben von Rettungskräften 260 überwiegend junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Terroristen getötet. Aus dem Gazastreifen wurden bisher mindestens 560 Todesopfer und 2900 Verletzte gemeldet. Dies gab das dortige Gesundheitsministerium nach israelischen Luftangriffen bekannt.
Die Angriffe aus und auf Libanon: Israels Armee hat mit Kampfhelikoptern Ziele im Libanon angegriffen, wie das israelische Militär mitteilt. Dies als Reaktion auf mutmassliche Eindringlinge aus dem Libanon.
Soldaten hatten nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. Die radikal-islamischen Al-Kuds-Brigaden haben sich zum Angriff auf Israel aus dem Libanon bekannt. Dies sei Teil eines grösseren Vorstosses, so die islamistische Organisation.
Die Rückführung von Schweizerinnen und Schweizern aus Israel: Die Fluggesellschaft Swiss fliegt am Dienstag Schweizerinnen und Schweizer aus Israel nach Hause. Dies gab das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf seiner Webseite bekannt. Der Sonderflug von Tel Aviv nach Zürich richte sich in erster Linie an Schweizerinnen und Schweizer vor Ort, so das EDA weiter. Am Samstag hatte die Swiss die Flüge nach Israel vorerst bis und mit Montag gestrichen.
Die Reaktion der Schweiz: Als Reaktion auf die heftigen Angriffe auf Israel wird die Schweiz eine Taskforce einrichten. Das verkündete Aussenminister Ignazio Cassis bei einer Pressekonferenz. Damit soll die Schweiz rasch und koordiniert auf Entwicklungen reagieren können, sagte der Tessiner vor den Medien. Zur Taskforce gehörten Spezialisten in juristischen Fragen, konsularischen Angelegenheiten, in Sicherheitsfragen, humanitärer Hilfe, Krisenführung und Kommunikation. Die Leitung übernimmt Botschafterin Maya Tissafi, die Chefin der Abteilung Mena (Region Mittlerer Osten und Nordafrika).
Die Forderung der Schweizer Politik: In der Schweizer Politik steigt der Druck für ein Verbot der Hamas und deren Einstufung als Terrororganisation. Die Forderung erhoben neben der SVP und der FDP der Schweizerische Israelitische Gemeindebund, die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) und die GRA-Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus. Um die Hamas als Terrororganisation einzustufen, fehle dem Bundesrat der Spielraum, sagte Aussenminister Ignazio Cassis dazu vor den Medien. Das heisse aber nicht, dass keine Instrumente gegen den Terrorismus vorhanden seien. Er könne sich bei der Hamas das gleiche Vorgehen vorstellen wie beim Terrornetzwerk Al-Kaida und dem Islamischen Staat. Beide waren auf dem Gesetzesweg verboten worden. Der Bundesrat werde sich des Themas annehmen.