- Russlands Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass sein Land eine Bedrohung für die Ukraine darstelle.
- Der frühere Leiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB beschuldigte zudem den Westen, bezüglich eines möglichen Krieges «eigennützige Erfindungen» zu verbreiten.
- Zuvor hatte bereits das Aussenministerium in Moskau westliche Medien scharf für Berichte über russische Truppenaufmärsche kritisiert.
Russlands Erklärung für die Truppenaufmärsche ist simpel. Bei der Verlegung von Militär ins benachbarte Belarus handle es sich lediglich um Vorbereitungen für ein gemeinsames Manöver im Februar.
Von einem möglichen Angriff auf die Ukraine will Russland indes nichts wissen. «Wir wollen keinen Krieg, wir brauchen ihn überhaupt nicht», sagte Nikolai Patruschew, Russlands Sicherheitsratschef. Es sei eine komplette Absurdität, dass Russland die Ukraine bedrohe.
«Der Hype in westlichen Medien um die russisch-ukrainischen Beziehungen hat einen Siedepunkt erreicht. Oder besser gesagt: ein extremes Stadium des Wahnsinns», heisst es in einer Mitteilung.
Keine Verhandlungsbereitschaft
Im Westen sorgen seit Wochen Berichte über einen massiven russischen Truppenaufmarsch in der Nähe der Ukraine für Sorge. Befürchtet wird, dass Moskau einen Angriff auf das Nachbarland planen könnte. Der Kreml dementiert das.
Ebenfalls für möglich gehalten wird auch, dass Russland mit dem Truppenaufmarsch einzig alleine Ängste schürt, um die Nato-Staaten zu Zugeständnissen bezüglich neuer Sicherheitsgarantien zu bewegen.
Die Nato und die USA hatten am vergangenen Mittwoch jeweils schriftlich auf Forderungen Moskaus nach Garantien für die Sicherheit in Europa geantwortet. Vor allem mit Blick auf verbindliche Zusagen für ein Ende der Nato-Osterweiterung zeigten beide Seiten aber keine Verhandlungsbereitschaft.
Lawrow fordert Sicherheitsgarantien von OSZE
Das weitere Vorgehen Moskaus hänge nun auch von Antworten der Mitgliedstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ab, sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow im Staatsfernsehen. Russland hatte den OSZE-Ländern Ende Woche schriftlich die Frage gestellt, wie sie gewährleisten wollen, die eigene Sicherheit nicht auf Kosten der Interessen eines anderen Staates zu festigen.
Russland will insbesondere eine Aufnahme der Ukraine in die Nato verhindern und begründet das mit eigenen Sicherheitsinteressen. «Allen ist klar, dass die Ukraine nicht bereit ist und keinen Beitrag zur Stärkung der Nato-Sicherheit leisten wird», sagte Lawrow. «Das wird die Beziehungen zu Russland wirklich untergraben.»