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Konflikt um Bergkarabach Armenien gibt Waffenruhe mit Aserbaidschan bekannt

  • Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien im Südkausus ist armenischen Angaben zufolge eine Waffenruhe vereinbart worden.
  • Die Feuerpause gelte seit 20:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr MESZ), sagte der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, Armen Grigorjan, im Fernsehen in Eriwan.
  • Eine Bestätigung aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gibt es noch nicht.
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Neue Eskalation im Armenien/Aserbaidschan-Konflikt
aus SRF 4 News vom 14.09.2022. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 29 Sekunden.

«Unter Teilnahme der internationalen Gemeinschaft ist eine Vereinbarung über eine Waffenruhe erzielt worden», sagte Grigorjan. Das armenische Verteidigungsministerium teilte abends mit, dass der Beschuss abgeflaut sei.

In den Kämpfen seit der Nacht zu Dienstag wurden nach Angaben von Ministerpräsident Nikol Paschinjan mehr als 100 Armenier getötet. 50 Quadratkilometer armenisches Gebiet seien in der Hand des Gegners, sagte er im Parlament. Die aserbaidschanische Seite sprach von 71 Toten in ihren Streitkräften.

Moskau soll vermitteln

Trotz der offenbar erzielten Waffenruhe geriet die armenische Führung wegen der aserbaidschanischen Angriffe unter Druck. In der Hauptstadt Eriwan verlangten Tausende Demonstranten am Mittwochabend den Rücktritt Paschinjans. Sie warfen ihm Nachgiebigkeit gegenüber Baku vor.

Armenien hat wegen des Angriffs um Beistand des von Russland geführten Verteidigungsbündnisses OVKS gebeten. Allerdings ist Moskau derzeit stark mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine beschäftigt. Das Bündnis ehemaliger Sowjetrepubliken beschloss am Dienstag lediglich, eine Erkundungsmission in das Konfliktgebiet zu entsenden. Sie soll am Donnerstag eintreffen.

Streit um Bergkarabach

Beide Seiten machen einander für die erneuten Zusammenstösse verantwortlich. Die Gewalt war am Dienstag entlang der armenischen Grenze zu Aserbaidschan ausgebrochen. Aserbaidschan beschuldigte Armenien, seine Armee-Einheiten mit Mörsern und Artillerie zu beschiessen. Dagegen warf der armenische Präsident Paschinjan laut der Nachrichtenagentur Tass dem Nachbarland vor, die Kämpfe begonnen und einige Gebiete besetzt zu haben.

Soldaten im Gelände.
Legende: Aserbaidschanische Soldaten haben am Dienstag die armenisch-aserbaidschanische Grenze überquert und sich den armenischen Stellungen genähert. Keystone/AP Armenian Defense Ministry

Vor zwei Jahren hatten die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken einen sechswöchigen Krieg geführt. Im Zentrum des Konflikts steht die Region Bergkarabach, die zwar mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird, aber auf aserbaidschanischem Gebiet liegt.

SRF 4 News, 15.09.22, 02:00 Uhr ; 

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