Wer übernimmt Merkels Nachfolge in der CDU?
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Bild 1 von 6Legende: Der 56-jährigen CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer geben viele in der Partei die besten Chancen, Merkel zumindest als Parteichefin zu beerben. Die frühere saarländische Ministerpräsidentin gilt auch als Favoritin Merkels. Reuters
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Bild 2 von 6Legende: Einen Tag nach dem Verzicht Merkels auf den Parteivorsitz hat Friedrich Merz seine Kandidatur offiziell angemeldet. Er wurde 2002 von Merkel von der Spitze der CDU/CSU-Fraktion verdrängt und hatte darauf eine Debatte über eine deutsche Leitkultur angeschoben. Der 62-jährige Merz gilt als Finanzexperte und Wertekonservativer. Keystone
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Bild 3 von 6Legende: Der 38-jährige Jens Spahn hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder als konservativer Kritiker Merkels profiliert. In der Partei wird dem ehrgeizigen Gesundheitsminister aus dem westfälischen Ahaus angekreidet, dass er mit Äusserungen wie etwa in der Flüchtlingspolitik zu stark polarisiert habe. Keystone
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Bild 4 von 6Legende: Als Vorsitzender des stärksten CDU-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen könnte Armin Laschet schon qua Amt einen Anspruch auf den Vorsitz der Bundespartei anmelden. Der 57-jährige Aachener gilt bisher als loyaler Stellvertreter Merkels in der Bundes-CDU. Keystone
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Bild 5 von 6Legende: Für den früheren Bundesinnen- und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wäre es die Krönung seiner politischen Laufbahn, könnte er Merkel als Bundeskanzler ablösen – wenn auch wohl nur als Übergangslösung. Der 76-Jährige wurde nach der Bundestagswahl 1998 Parteichef, musste aber im Zuge der CDU-Spendenaffäre im Jahr 2000 seine Ämter niederlegen. Reuters
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Bild 6 von 6Legende: Der 45-jährige Daniel Günther, Ministerpräsident aus Schleswig-Holstein, gilt vor allem für jene CDU-Anhänger als Hoffnungsträger, die sich eher in der politischen Mitte oder sogar eher links einordnen. Dieser Umstand dürfte es ihm jedoch schwer machen, von einer breiten Mehrheit zum Bundesvorsitzenden der CDU gewählt zu werden. Keystone
- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zieht die Konsequenzen aus den massiven Stimmenverlusten ihrer Partei bei der Landtagswahl in Hessen.
- Sie werde den CDU-Bundesvorsitz im Dezember abgeben, sagte sie an einer Medienkonferenz.
- Bundeskanzlerin will sie nur noch bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 bleiben.
Bei der nächsten Bundestagswahl, die regulär 2021 ansteht, wolle sie nicht wieder als Spitzenkandidatin antreten und auch nicht für den Bundestag kandidieren, sagte Merkel nach einer CDU-Präsidiumssitzung vor der Presse. Sie strebe auch kein anderes politisches Amt mehr an.
CDU-Vorstand wird im Dezember gewählt
Man könne nun nicht einfach zur Tagesordnung übergehen nach den heftigen Verlusten der Berliner Regierungsparteien bei den Landtagswahlen in Hessen am Sonntag und in Bayern am 14. Oktober.
Beim CDU-Bundesparteitag im Dezember in Hamburg steht turnusgemäss die Neuwahl des Bundesvorstands an. Merkel ist seit 2000 CDU-Chefin und seit 2005 Kanzlerin.
Hessen-Wahl als Zäsur sehen
Bei der Landtagswahl vom Sonntag in Hessen hatte die CDU zweistellige Verluste erlitten. «Die nackten Zahlen sind überaus enttäuschend. Sie sind bitter», kommentierte Merkel dem Wahlausgang. Die CDU habe die Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend überzeugen können. «Ich wünsche mir, den gestrigen Wahltag als Zäsur zu nehmen». Dann könnte so eine Zäsur auch eine Chance sein.
Von Überzeugung abgewichen
«Ich habe mir immer gewünscht, meine staats- und parteipolitischen Ämter in Würde zu tragen und in Würde zu verlassen», so Merkel weiter. Die Kanzlerin hatte in der Vergangenheit immer bekräftigt, dass Parteivorsitz und Kanzlerschaft in eine Hand gehörten.
Nun weiche sie von ihrer bisherigen Überzeugung ab. Weil klar sei, dass sie nicht wieder antrete, könne sie dies für eine begrenzte Zeit tun.