Verheerender Raketenangriff auf Fussballplatz: Am Samstagabend wurden bei einem Raketenangriff in der Ortschaft Madschd al-Schams auf den von Israel besetzten Golanhöhen mindestens zwölf Menschen im Alter von 10 bis 20 Jahren, die meisten von ihnen Kinder und Jugendliche, getötet. Eine Rakete schlug dort auf einem belebten Fussballplatz ein. Bei dem Geschoss habe es sich um eine iranische Rakete vom Typ Falak-1 gehandelt, die nur die Hisbollah verwende. Das hätten forensische Untersuchungen ergeben, sagt Israel.
Israels Gegenreaktion: Israel machte die Hisbollah für den Angriff verantwortlich und griff nach Angaben seines Militärs noch in der Nacht eine Reihe von Terrorzielen der Miliz im Libanon an. Unter den Zielen hätten sich auch Waffenlager sowie terroristische Infrastruktur befunden, teilte das israelische Militär mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.
Hisbollah dementiert Angriff: Die Hisbollah dementiert kategorisch, für den Angriff auf den Fussballplatz verantwortlich zu sein. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bezeichnete dies als eine «Lüge».
Neue Eskalationsgefahr: Der Vorfall löste international Angst vor einer Eskalation der Gewalt in der Region aus. UNO-Vertreter riefen beide Parteien nachdrücklich zu «grösstmöglicher Zurückhaltung» auf. Auch die USA und die EU verurteilten den Angriff. «Wir fordern die Parteien nachdrücklich auf, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben und die anhaltenden heftigen Feuergefechte zu beenden», hiess es auch in einer gemeinsamen Mitteilung des Chefs der UNO-Friedenstruppe im Libanon und der Sonderkoordinatorin für das Land.
Israel droht mit weiterer Vergeltung: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte umgehend mit Vergeltung. «Die Hisbollah wird einen hohen Preis dafür bezahlen, einen Preis, den sie bislang noch nicht bezahlt hat», sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Der Regierungschef wolle am Sonntag nach seiner Rückkehr aus den USA das Sicherheitskabinett einberufen, hiess es weiter.
Reaktionen auf den Angriff: Israels Präsident Izchak Herzog zeigte sich entsetzt über den Angriff auf den Golanhöhen. «Die Terroristen der Hisbollah haben heute Kinder brutal angegriffen und ermordet, deren einziges Verbrechen darin bestand, Fussball zu spielen», schrieb er auf X.