Nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar begannen die russischen Streitkräfte die südostukrainische Stadt Mariupol zu umzingeln. Die russischen Kräfte bewegten sich sowohl aus den Separatistengebieten, als auch von der besetzten Krim her auf Mariupol zu, es gab offenbar auch Landungen vom Wasser her.
Seither liefern sich die russischen Truppen und die ukrainische Armee um und in Mariupol erbitterte Kämpfe. Jüngst sind die russischen Truppen offenbar bis ins Stadtzentrum vorgedrungen. Das russische Militär hat die ukrainischen Truppen in Mariupol am Sonntag zur Aufgabe aufgefordert.
Die Stadt mit mehr als 400'000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist seit Wochen von der russischen Truppen belagert. Gemäss den örtlichen Behörden ist die humanitäre Lage katastrophal, es fehlt sowohl an Lebensmitteln wie auch an Medikamenten. Auch die Wasserversorgung und die Heizungen funktionieren nicht mehr. Immer wieder gab es Vereinbarungen zu Fluchtkorridoren für die Zivilbevölkerung. Immer wieder liess die Sicherheitslage aber die Evakuierung nicht zu. In den letzten Tagen dann gelang es, einen Teil der Bevölkerung zu evakuieren.
Die Zerstörung in der Stadt ist gross, wie die unten stehenden Bilder zeigen. Immer wieder werden von den russischen Truppen auch zivile Infrastruktur und Wohngebäude angegriffen. Wie viele Zivilisten bei den Angriffen getötet wurden, ist unklar. Die EU hat diese Angriffe mittlerweile «ein Kriegsverbrechen» genannt. Das Büro des UNO-Menschenrechtskommissars zählt seit der russischen Invasion in der ganzen Ukraine 925 getötete Zivilisten. Zudem seien 1496 verletzt worden.
Viele Gebäude in Mariupol sind zerstört, immer wieder kommt bei den Kämpfen auch zivile Infrastruktur unter Beschuss. Im Bild oben steht ein Mann vor einem durch Beschuss zerstörten Wohnblock.
Menschen in der belagerten Stadt Mariupol haben sich Trinkwasser besorgt. Die Wasserversorgung funktioniert seit vielen Tagen nicht mehr.
Auch in dieser Aufnahme vom 13. März ist ein zerstörtes Wohnhaus in Mariupol zu sehen.
Die russische Armee hat bei den Kämpfen auch ein Kinderspital in Mariupol beschossen und zerstört. Gemäss ukrainischen Angaben wurden dabei mindestens vier Personen getötet und 16 Personen verletzt. Der Angriff auf das Spital wurde auch von der UNO verurteilt.
Auch diese Aufnahme vom 20. März zeigt ein beschossenes Wohngebäude in Mariupol.
Eine Frau wird von der Feuerwehr gerettet, nachdem ihr Haus in Mariupol bombardiert wurde (10. März).
Dieses Satellitenbild vom 14. März zeigt brennende Gebäude im Osten der Stadt.
Weiter zerstörte Wohngebäude in den Bildern vom 12. März...
...respektive vom 18. März.