Russland marschiert in der Ukraine ein
24. Februar: Russland greift den souveränen Nachbarstaat Ukraine an. Militärische Ziele in der ganzen Ukraine kommen unter Beschuss. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer fliehen, die meisten in den Westen.
25. Februar: Nördlich von Kiew bei Iwankiw und auch im Süden bei der Stadt Cherson landen russische Truppen.
27. Februar: Satellitenbilder zeigen einen russischen Militärkonvoi von Dutzenden Kilometern Länge, der sich auf die Hauptstadt Kiew zubewegt. Russlands Präsident Wladimir Putin versetzt die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft.
1. März: Heftige Kämpfe werden im Norden aus Vororten von Kiew und bei Tschernihiw gemeldet. Im Süden wird um Mariupol gekämpft.
2. März: Die UNO-Vollversammlung verurteilt die russische Invasion mit historisch grosser Mehrheit.
4. März: Ein Feuer an Europas grösstem Atomkraftwerk nahe Saporischja schürt Ängste vor einer nuklearen Katastrophe.
8. März: Tausende Zivilisten werden aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine gerettet. Es wird erstmals berichtet, dass Russland zivile Ziele angreift.
15. März: Der Vormarsch der russischen Truppen verlangsamt sich deutlich. Die Kämpfe konzentrieren sich auf die Städte Mariupol und Charkiw und die Vororte von Kiew.
16. März: In Mariupol wird das Theater bombardiert. Im Keller des Theaters befinden sich mehrere Hundert Zivilisten, die Schutz suchen.
23. März: Russland besetzt mittlerweile im Süden den ganzen Raum zwischen Cherson und der russischen Grenze. Einzig in Mariupol leisten die Ukrainer noch Widerstand.
Abzug der russischen Truppen aus dem Norden
1. April: Die russischen Truppen beginnen damit, sich im Norden der aus ersten Teilgebieten zurückzuziehen.
3. April: Russland ist im Norden aus der Umgebung um Kiew und Tschernihiw komplett abgezogen. Nach dem Abzug sorgen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung in der Kiewer Vorstadt Butscha für Entsetzen. Es werden bei dem mutmasslichen Kriegsverbrechen mehr als 400 Leichen gezählt.
15. April: Russland bestätigt den Untergang des Raketenkreuzers «Moskwa». Die Ukraine behauptet, das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte versenkt zu haben. Moskau bestreitet das.
Offensive im Donbass
20. April: Russland zieht die Kräfte offenbar für eine Offensive im Donbass im Osten der Ukraine zusammen. Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine überschreitet mittlerweile die Marke von fünf Millionen.
21. April: Im Osten der Ukraine hat die russische Armee mittlerweile den Grossteil der Region Luhansk unter Kontrolle.
1. Mai: Die Kämpfe um Mariupol gehen weiter. Ukrainische Kämpfer und Zivilisten haben sich im Stahlwerk Asowstal zurückgezogen.
21. Mai: Russlands Armee hat nach eigenen Angaben die Hafenstadt Mariupol komplett unter Kontrolle. Zuvor hatten sich die letzten der mehr als 2400 ukrainischen Kämpfer im Stahlwerk Asowstal ergeben. Die ukrainische und die russische Armee liefern sich erbitterte Kämpfe um die Region Lissitschansk.
Anfang Juni: Die Regionen Lissitschansk und Sewerodonezk bleiben umkämpft.
Ende Juni: Die ukrainische Armee verlässt die Stadt Sewerodonezk. Lissitschansk bleibt umkämpft.
27. Juni: Die russische Luftwaffe bombardiert ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk. Es gibt nach ukrainischen Angaben mindestens 20 Tote.
1. Juli: Russland zieht sich von der Schlangeninsel zurück. Das strategisch wichtige Eiland liegt in den Gewässern vor der Hafenstadt Odessa.
6. Juli: Die Stadt Lisstischansk ist an Russland gefallen.
Verhärtete Fronten
Mitte Juli: Russland gelingen fast keine neuen Geländegewinne mehr. Die Fronten im Donbass und im Süden scheinen verhärtet.
Ende Juli: Das ukrainische Militär versucht, das russische Militär rund um die Stadt Cherson zurückzuschlagen. Es vermeldet kleine Gebietsgewinne.
29. Juli: Dutzende ukrainische Kriegsgefangene kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis unter Kontrolle der prorussischen Separatisten in der Ostukraine ums Leben. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.
1. August: Erstmals seit Beginn der russischen Invasion verlässt wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa in der Ukraine. Tage zuvor hatten sich die Parteien darauf verständigt – die erste grössere Übereinkunft seit Kriegsbeginn.
9. August: Explosionen erschüttern eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört, die Hintergründe bleiben unklar.
11. August: Die unübersichtliche Lage im von Russen besetzten Atomkraftwerk Saporischja beschäftigt den UNO-Sicherheitsrat. Das Kraftwerk gerät immer wieder unter Beschuss.
16. August: Auf der Krim detoniert ein russisches Munitionslager, Moskau spricht von einem «Sabotageakt».
18. August: Charkiw im Nordosten ist offenbar wieder verstärkt unter russischem Beschuss.