- Im Konflikt mit Russland hofft der ukrainische Präsident Petro Poroschenko auf Hilfe der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.
- Merkel sei eine grosse Freundin der Ukraine, sagte Poroschenko der deutschen «Bild»-Zeitung.
- In einem Interview bat er die Nato zudem, Kriegsschiffe ins Asowsche Meer vor die Krim zu schicken.
Auch US-Präsident Donald Trump sprach sich dafür aus, dass Angela Merkel im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine vermittelt. Gegenüber der «New York Post» sagte er: «Angela, lasst uns Angela einbeziehen!» Seiner Meinung nach solle zudem auch Frankreich beim Vermitteln helfen. Was die beiden Regierungen genau tun sollten, liess er offen.
Angela, lasst uns Angela einbeziehen!
Merkel hat sich bereits in den Konflikt eingeschaltet und am Montag erst mit dem ukrainischen Staatschef Petro Poroschenko und dann mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert.
Hoffen auf Merkel
Poroschenko selber hat Hoffnung, dass die deutsche Kanzlerin etwas ausrichten kann. «Im Jahr 2015 hat sie durch ihre Verhandlungen in Minsk schon einmal unser Land gerettet», sagte er der «Bild», «wir hoffen darauf, dass sie uns zusammen mit unseren anderen Alliierten noch einmal so sehr unterstützt.»
Merkel hat sich seit 2014 für eine Eindämmung des Krieges im ostukrainischen Kohlerevier Donbass stark gemacht, wo Moskau die Separatisten weiter militärisch unterstützt und schützt. Ihre Bemühungen gemeinsam mit den französischen Präsidenten Francois Hollande und später Emmanuel Macron führten dazu, dass 2015 in Minsk eine Friedensregelung vereinbart wurde. Einen eigentlichen Durchbruch in den Friedensverhandlungen gab es trotzdem nicht.
Thema am G20-Gipfel
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine soll auch Thema beim anstehenden G20-Gipfel in Buenos Aires sein. Das vereinbarten US-Präsident Trump und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan bei einem Telefonat am Mittwoch. Beide äusserten nach Angaben des Weissen Hauses in Washington «ihre tiefe Sorge» über die Eskalation.
Am Sonntag hatte die russische Küstenwache Patrouillenbooten der ukrainischen Marine die Durchfahrt in der Meerenge von Kertsch vor der Krim verweigert. Die drei ukrainischen Schiffe und 24 Matrosen werden seither festgehalten. Russlands Präsident Putin machte die Ukraine mit Blick auf die Wahlen im nächsten Frühjahr für die neuerlichen Spannungen verantwortlich. Poroschenko weist dies zurück.