- Die Krise in Venezuela hat auch gesundheitliche Folgen.
- Wissenschaftler des Fachmagazins «Lancet» berichten von einer Zunahme von Krankheiten wie Malaria oder dem Dengue-Fieber.
- Demnach stieg die Zahl der Malariainfektionen von knapp 30'000 im Jahr 2010 auf über 411'000 im Jahr 2017 an.
- Wegen der Versorgungsengpässe kommen kaum noch Medikamente ins Land, Tausende Ärzte sind ausgewandert.
«Das Wiederaufkommen zahlreicher Infektionskrankheiten führt zu einer Krise des öffentlichen Gesundheitswesens in Venezuela und könnte die regionalen Bemühungen zur Ausrottung von Krankheiten untergraben», schreiben die Autoren der Studie.
Dabei galt Venezuela als Vorreiter im Kampf gegen Infektionskrankheiten in der Region und verfügte lange über ein solides öffentliches Gesundheitswesen. 1961 wurde Venezuela von der WHO bescheinigt, in großen Teilen des Landes Malaria ausgemerzt zu haben. Seit einigen Jahren leidet das einst reiche Land allerdings unter einer schweren Versorgungskrise. Aus Mangel an Devisen kann Venezuela kaum noch Lebensmittel, Medizin und Hygieneartikel einführen.
Kommen Hilfsgüter am Wochenende ins Land?
«Die Lage ist kritisch: Wir haben keine Medikamente, wir haben kein Material», sagte die Internistin Ana Vielma vom Krankenhaus Algodonal in der vergangenen Woche bei Protesten in Caracas. Sie forderte, dass die Regierung des umstrittenen Präsidenten Nicolás Maduro die bereitgestellte humanitäre Hilfe in das Land lassen soll.
An der Grenze zu Venezuela sind Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel für die notleidende Bevölkerung parat. Allerdings lässt Maduro die Lieferungen nicht hinein, weil er sie für einen Vorwand für eine militärische Intervention hält. Der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó will die Hilfsgüter am Wochenende gemeinsam mit Tausenden Helfern ins Land holen.