Hunderte Migranten und Flüchtlinge eng zusammengepfercht. Viele sitzen oder liegen auf dem Boden. Es ist beinahe unmöglich, den Mindestabstand von einem Meter einzuhalten. Vor dem Coronavirus schützen können sich einzig die wenigen italienischen Betreuer. Sie tragen weisse Schutzanzüge.
Streikdrohung auf Lampedusa
Die Zustände im Flüchtlingslager auf Lampedusa sind seit Wochen schon prekär. Immer wieder gibt es einzelne Corona-Fälle. Darum fordern der Bürgermeister und der Gouverneur der Region Sizilien ultimativ Hilfe aus Rom.
Auf Lampedusa drohte man gar, mit einem Streik alles lahmzulegen, um sich Gehör zu verschaffen.
Rom will Insel helfen
Gestern Abend nun trafen sich alle Beteiligten in Rom zu einem Krisengipfel. Das Resultat davon ist, dass sich Rom nun anstrengt, alle auf Lampedusa neu Angekommenen möglichst schnell auf Quarantäne-Schiffe und dann aufs italienische Festland zu verteilen.
Trotz dieses Krisengipfels: Eine grössere Fluchtbewegung ist derzeit nicht zu registrieren. Die Fluchtzahlen steigen zwar leicht, liegen aber noch immer unter jenen früherer Jahre.
Würde nur einer positiv getestet ...
Dass die Lage trotzdem heikel ist, liegt daran, dass viele Flüchtlinge mit ihren Booten wieder die nahe bei Tunesien liegende, aber sehr kleine italienische Insel Lampedusa ansteuern. Die meisten sind Tunesier.
Dabei hat es im Flüchtlingslager auf Lampedusa nur Platz für knapp 200 Leute. Derzeit müssen dort aber weit über tausend Flüchtlinge und Migranten auf engstem Raum ausharren. Ist nur einer positiv, könnte sich das Coronavirus schnell ausbreiten. Deshalb verspricht die Regierung nun mit einem schnellen Weitertransport, die Lage auf Lampedusa rasch zu entschärfen.