Loyal, stramm rechts und auf göttlicher Mission: Pete Hegseth bringt aus Sicht des designierten US-Präsidenten Donald Trump alles mit, um die schlagkräftigste Armee der Welt zu führen. Dafür braucht der selbsternannte Kreuzritter aber den Segen des Senats, der ihn heute zur Anhörung bestellte.
Regierungserfahrung bringt Hegseth keine mit. Dafür diente der ehemalige Elite-Soldat in der Nationalgarde der US-Army. Das wird ihm in Sicherheitskreisen durchaus als Leistungsausweis angerechnet, um einen der wichtigsten Posten in Trumps Kabinett zu bekleiden.
Ein «unkonventioneller» Kandidat
Der Vorsitzende der Senatskommission für die Streitkräfte, der Republikaner Roger Wicker, lobte Hegseth als «unkonventionellen, aber kompetenten Kandidaten». «Was sein Verhalten in der Vergangenheit angeht, hat er eingeräumt, dass er sich einige Fehltritte geleistet hat.»
Ich glaube nicht, dass Sie den gewaltigen Anforderungen dieses Amts gerecht werden können. Sie haben weder die Kompetenz noch den Charakter dafür.
So sieht sich der 44-Jährige zahlreichen Vorwürfen ausgesetzt, die Zweifel an seiner Eignung für den Ministerposten säen. Diese reichen von mutmasslichen sexuellen Übergriffen auf Frauen über Alkoholexzesse bis hin zu rassistischen Aussagen.
Der demokratische Senator Jack Reed sprach Hegseth die Qualifikation für das Amt ab: «Ich glaube nicht, dass Sie den gewaltigen Anforderungen dieses Amts gerecht werden können. Sie haben weder die Kompetenz noch den Charakter dafür.»
Diese Vertrauten will Trump in seiner Regierung oder als Berater
Hegseth führte schon vor der Anhörung intensive Gespräche mit Senatoren, um sich die erforderliche Unterstützung zu sichern. In der Anhörung bezeichnete er die Vorwürfe gegen ihn als Schmutzkampagne.
Zu seiner Berufung durch Trump sagte er: «Er glaubt, dass es jemanden mit Staub an den Stiefeln für diesen Job braucht, einen Agenten des Wandels. Das sehe ich genauso.»
Nun muss sich Hegseth weiteren Fragen der Senatorinnen und Senatoren stellen, die sich noch Stunden oder gar mehrere Tage hinziehen können. «Dabei wird seine berufliche wie auch seine persönliche Eignung für das Amt durchleuchtet», berichtet SRF-Korrespondentin Barbara Colpi aus Washington.
Wer für einen Ministerposten nominiert wird, benötigt die Zustimmung des Senats. Doch Hegseth Nomination stiess zunächst selbst bei Republikanern auf Widerstand. Aufgrund der knappen Mehrheit seiner Partei in der Parlamentskammer könnte ihm schon eine geringe Zahl von Abweichlern zum Verhängnis werden.
Im Senat sind auch Hegseths despektierliche Äusserungen über Frauen in der Armee Thema. «Er versuchte sich damit herauszureden, dass sich die Zeiten und auch seine Sichtweise geändert hätten», sagt Colpi. «Gleichzeitig betonte er aber auch, dass Qualifikation und nicht Diversität im Vordergrund stehe.»
Protest bei Anhörung von Trumps Wunschminister
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Die Senatsanhörung des umstrittenen Kandidaten für den Posten des US-Verteidigungsministers sorgt für Aufruhr: Gleich zu Beginn musste sie wegen lautstarker Proteste kurz unterbrochen werden; ein Demonstrant wurde von Polizisten aus dem Saal getragen.
Unter den Protestierenden in Washington war auch die Gruppe «Code Pink», die für solche Aktionen im US-Parlament bekannt ist. «Der Zwischenfall zeigt, wie aufgeladen die Stimmung und wie umstritten die Nominierung ist», sagt SRF-Korrespondentin Barbara Colpi.
Der Veteran Hegseth kennt die US Army zwar von innen. Mit der Leitung einer riesigen Institution wie dem Pentagon, das über ein jährliches Budget von 850 Milliarden US-Dollar verfügt, hat er allerdings keine Erfahrung.
Wacklige Kandidatur
In der Befragung habe sich Trumps Wunschkandidat aber auch durchaus clever verhalten, so die SRF-Korrespondentin. «So sagte er etwa, dass er die Grösse habe zuzugeben, wenn er etwas nicht wisse. Damit will er Bedenken über seine Eignung entgegentreten.»
Trotzdem dürfte es eine Zitterpartie für Hegseth werden: Die Republikaner haben eine Mehrheit von 53 zu 47 im Senat. Gibt es also mehr als drei Abweichler in der eigenen Partei, platzt sein Traum.
Echo der Zeit, 14.01.2025, 18 Uhr
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agenturen/srf/imhm; schm
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