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Trump nominiert Pamela Bondi als neue Justizministerin
Aus Rendez-vous vom 22.11.2024. Bild: Reuters/Eduardo Munoz
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Bondi statt Gaetz «Trump sieht im Justizminister seinen persönlichen Anwalt»

Donald Trump wollte eigentlich den Kongressabgeordneten Matt Gaetz als Justizminister. Doch dieser hat keine juristische Expertise und kaum Erfahrung für das US-Justizministerium (DOJ). Zudem werden Gaetz Menschenhandel, Sex mit einer Minderjährigen und Drogenkonsum vorgeworfen. Nun nominiert Donald Trump Pamela Bondi als Justizministerin. Für den USA-Experten Thomas Jäger eine logische Wahl.

Thomas Jäger

Politikwissenschaftler

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Der Politologe Thomas Jäger ist Professor für Internationale Politik und Aussenpolitik mit Schwerpunkt USA an der Universität Köln.

SRF News: Wer ist Pamela Bondi?

Thomas Jäger: Sie war Generalstaatsanwältin im Bundesstaat Florida, später war sie Trumps persönliche Verteidigerin im Impeachment-Verfahren. Sie bringt also immerhin eine gewisse Erfahrung als Juristin mit. Und: Sie ist genau jene Person, die Trump für den Job sucht – jemand, der das DOJ so führt, als ob es sein persönliches Ministerium wäre.

Wo steht Bondi politisch?

Noch vor wenigen Jahren war sie Demokratin – wie Trump selber ja auch und viele andere in seinem Umfeld. Bondi wechselte zu den Republikanern, weil sie in den Orbit um Trump gekommen ist.

Hat sie das Format, das Amt der US-Justizministerin auszufüllen?

Sie wird das Amt so ausfüllen, wie Trump es will. Er hat andere Vorstellungen vom DOJ, als das bisher in den USA üblich war. Grundsätzlich sind die Minister in den USA ja dem Willen des US-Präsidenten unterworfen – der Präsident bestimmt, die Minister führen aus. Doch bislang war das DOJ davon ausgenommen. Das Justizministerium sollte unabhängig agieren können.

Trump sieht im US-Justizministerium nicht eine für die Gewaltenteilung wichtige objektive, eigenständige Behörde – der Justizminister soll sein Anwalt sein.

Trump war in seiner ersten Amtszeit der erste US-Präsident, der dies missachtet hat: Er hat seinen Justizminister Jeff Sessions gefeuert, weil dieser nicht gemacht hat, was Trump wollte. Und auch mit dem Nachfolger Bill Barr hatte Trump dasselbe Problem. Trump sieht im US-Justizministerium nicht eine für die Gewaltenteilung wichtige objektive, eigenständige Behörde, sondern der Justizminister soll sein Anwalt sein.

Könnten nach Gaetz auch andere designierte Minister Trumps nochmals ersetzt werden?

Sein designierter Verteidigungsminister, Pete Hegseth, ist mit Vorwürfen sexueller Übergriffe konfrontiert. Das allein macht ihn für Trump natürlich nicht untragbar – schliesslich ist der gewählte Präsident selber für eine solche Tat verurteilt worden. Hegseth ist derzeit im Kapitol daran, die Vorwürfe auszuräumen, damit er von den Senatoren die Bestätigung für das Amt erhält. Doch es bleibt offen, ob ihm das gelingt.

Der Senat hat nicht jenen Kandidaten zum Mehrheitsführer gewählt, den Trump wollte.

Schliesslich hat der Senat – in dem die Republikaner eine Mehrheit von 53:47 Sitzen halten – mit dem Republikaner John Thune als Mehrheitsführer nicht jenen Kandidaten gewählt, den Trump eigentlich gewollt hatte. Nun wird man sehen, ob der sehr selbstbewusste Senat alle Nominierungen Trumps bestätigen wird, oder ob er diese etwa Pete Hegseth verweigern wird.

Das Gespräch führte Ivana Pribakovic.

Rendez-vous, 22.11.2024, 12:30 Uhr ; 

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