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Künstliche Intelligenz KI-Gipfel löst Milliardeninvestitionen und Regulierungsfragen aus

  • Rund 60 Staaten fordern zum Abschluss des internationalen KI-Aktionsgipfels in Paris eine transparente und nachhaltige Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) mit einer internationalen Regulierung.
  • US-Vizepräsident J.D. Vance sprach sich gegen eine strikte Regulierung von Künstlicher Intelligenz aus.
  • Auf dem Gipfel wurden hohe Milliardeninvestitionen von Investoren und der öffentlichen Hand in die künstliche Intelligenz angekündigt. 
  • Bundesrat Albert Rösti hat die Durchführung eines Gipfeltreffens zu künstlicher Intelligenz auch in der Schweiz in Aussicht gestellt.

Beim KI-Gipfel in Paris hatten sich mehr als 60 namhafte europäische Unternehmen zu einer Initiative zusammengeschlossen, um die Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz in Europa voranzubringen. Mehr als 20 internationale Grosskapitalgeber hätten in den nächsten fünf Jahren 150 Milliarden Euro für KI-bezogene Projekte in Europa vorgesehen, hiess es.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versprach der KI-Branche in Europa ebenfalls Unterstützung. Sie kündigte an, die sogenannte InvestAI-Initiative um 50 Milliarden Euro aufzustocken. Künstliche Intelligenz (KI) werde die Gesundheitsversorgung verbessern, Forschung und Innovation vorantreiben und die Wettbewerbsfähigkeit steigern. 

Emmanuel Macron auf der Bühne beim KI-Aktionsgipfel.
Legende: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht an der Plenarsitzung des KI-Gipfels im Grand Palais in Paris. REUTERS / Benoit Tessier

Auch in den USA wird viel Geld in die Hand genommen: OpenAI und grosse Technologie-Partner wollen mit dem Programm Stargate 500 Milliarden Dollar in neue KI-Rechenzentren stecken.

Albert Rösti schlägt KI-Gipfel in der Schweiz vor

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Bundesrat Albert Rösti hat bei der Teilnahme am KI-Aktionsgipfel in Paris die Durchführung eines Gipfeltreffens zu künstlicher Intelligenz auch in der Schweiz in Aussicht gestellt. Ein solches KI-Gipfeltreffen in der Schweiz könnte bereits 2026 in Genf stattfinden, gab Rösti vor den Medien in der Schweizer Botschaft in Paris bekannt. 

Der Bundesrat müsse aber noch darüber beraten: «Es wäre eine gute Sache, die Schweiz mit ihren Hochschulen und Unternehmen zu positionieren», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). 

Die Organisation eines solchen Gipfels sei «ein Wettbewerb», sagte Rösti. «Wir müssen zeigen, dass wir über diese Leistungen verfügen. Es wäre eine Chance, das internationale Genf zu positionieren.» Der Bundesrat schlug eine Zusammenarbeit mit Nigeria vor, um den Gipfel gemeinsam zu organisieren.  

Für Rösti ist klar, dass es Regeln für die KI brauche, aber nur so viel wie nötig: «Die Transparenz muss da sein. Die Leute müssen vertrauen und das haben sie, wenn sie wissen, wie ein Algorithmus zustande kommt und auf welcher Datenbasis, damit sie das auch einschätzen können», sagte Rösti der «Tagesschau».

In Frankreich wollen Unternehmen rund 109 Milliarden Euro in den Ausbau der KI-Infrastruktur investieren, sagte Präsident Emmanuel Macron.

Streitthema Regulierung von künstlicher Intelligenz 

Auf dem KI-Gipfel sprach sich US-Vizepräsident J.D. Vance gegen eine strikte Regulierung von Künstlicher Intelligenz aus. «Ihre Entwicklung jetzt einzuschränken (…) hiesse, eine der vielversprechendsten Technologien seit Generationen lahmzulegen.» Vance sagte, man wolle beim Thema KI kooperieren und offen sein. Es brauche Regulierungssysteme, die die Schaffung von KI-Technologien begünstigen und nicht erdrosseln. Besonders Europa müsse mit Optimismus statt Beklommenheit auf KI schauen.

Ebenso wie die USA unterzeichnete Grossbritannien die Abschlusserklärung des Pariser Gipfels nicht. Sie widerspiegle die politischen Positionen Grossbritanniens zu Chancen und Sicherheit nicht, teilte ein Regierungssprecher mit. Mit den USA hänge die Entscheidung nicht zusammen. Premierminister Keir Starmer hatte zuvor für künstliche Intelligenz geworben und gesagt, dass Grossbritannien dank Milliardeninvestitionen zu einer «KI-Supermacht» aufsteigen werde.

Gleiche Chancen für alle Staaten

UNO-Generalsekretär António Guterres mahnte in Paris an, KI müsse auch den Entwicklungsländern zugutekommen, die wegen fehlender Investitionen auf der Strecke blieben.

Weil ein mittelgrosses Rechenzentrum so viel Strom verbrauche wie 100'000 Haushalte, wollten die KI-Unternehmen eine erschwingliche und nachhaltige Stromversorgung haben, erklärte der Direktor der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol. Länder, die darüber verfügten, seien somit im Vorteil.

Tagesschau, 11.02.2025, 19:30 Uhr ; 

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