Unten Getränke und Gemüse, ganz oben Süsses und Chips: Die Ernährungspyramide dürften viele noch aus der Schulzeit kennen.
Wie aktuell in der Schweiz hat sich die Pyramide weltweit immer wieder verändert. Sie wurde an den vorherrschenden Wissensstand und die neuesten Gewohnheiten der Gesellschaft angepasst. Und so unterscheiden sich die Empfehlungen auch zwischen den Ländern und Weltregionen.
Eine Erfindung aus dem Norden
Die Ursprünge der Ernährungspyramide liegen in Schweden. Dort wurde in den 1970er-Jahren das Gesundheits- und Sozialamt beauftragt, die steigenden Nahrungsmittelkosten in den Griff zu bekommen. Zudem hatte die Abkehr von Rationierungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem deutlich erhöhten Konsum von Butter und fettigen Esswaren geführt.
Zu dieser Zeit wurde unter anderem ein Ernährungskreis entwickelt. Wie viel man wovon essen sollte, war allerdings schlecht ersichtlich. Darauf hatte die Lehrerin, Köchin und Herausgeberin Anna-Britt Agnsäter die Idee: eine Darstellung in Form einer Pyramide.
Das Konzept der Pyramide wurde in eine Reihe von Ländern exportiert und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst.
Ein Modell für die ganze Welt
Im Jahr 1992 führte das US-Landwirtschaftsministerium seine Version der Ernährungspyramide ein. Zunächst lehnte sie sich stark am schwedischen Model an, später veränderte sie ihre Form und wurde schliesslich durch einen Teller ersetzt.
Etwa zur gleichen Zeit führten auch die Regierungen von Mexiko, Chile, Panama und den Philippinen eine Pyramide ein. In Kanada entschied man sich 1992 wiederum für die Form eines Regenbogens.
In verschieden ostasiatischen Ländern entschied man sich bei der Darstellung für eine Pagode, ein gegen oben zusammenlaufender Tempelbau mit einzelnen Stockwerken. Im Vergleich zu den meisten europäischen Modellen nehmen hier Fisch und Meeresfrüchte häufig mehr Platz ein.
Die japanischen Behörden stellten die Pyramide auf den Kopf. Sie wählten einen Kreisel oder «Zwirbel».
In vielen lateinamerikanischen Ländern wird heutzutage dagegen ein Ernährungstopf verwendet. Eine andere Form, ein ähnliches Konzept.
Topf, Zwirbel oder Pagode – Anna-Britt Agnsäters einfaches Konzept der Ernährungsempfehlung hat weltweit Anklang gefunden. Durchaus ein Erfolgsrezept.
Schweizer Ernährungsempfehlungen für Erwachsene
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Getränke: Regelmässig trinken. Am besten Wasser.
1 bis 2 Liter am Tag
Früchte und Gemüse: Bunt und saisonal. 5 Portionen am Tag
Getreideprodukte und Kartoffeln: Vollkornprodukte bevorzugen. 3 Portionen am Tag
Milchprodukte: Am besten ungezuckert. 2 bis 3 Portionen am Tag
Hülsenfrüchte, Eier, Fleisch und Weitere: Abwechslung geniessen. Regelmässig Hülsenfrüchte. 1 Portion am Tag
Nüsse und Samen: Täglich in kleinen Mengen geniessen. 1 kleine Handvoll am Tag
Öle und Fette: Pflanzliche Öle bevorzugen.
2 Esslöffel am Tag
Süssgetränke, Süsses und salzige Snacks (optional): In kleinen Mengen. 0 bis 1 Portion am Tag
(Schweizerische Gesellschaft für Ernährung / Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, 2024)
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