Georgia: Im Bundesstaat weit im Süden nimmt der Republikaner Herschel Walker Anlauf auf einen Senatssitz. Walker ist in Georgia eine Sportlegende, dank einer erfolgreichen Football-Karriere. Er soll den amtierenden Raphael Warnock besiegen. Angeblich wurde Herschel Walker von Donald Trump überredet, in die Politik zu gehen. Er strauchelt von einem Skandal zu nächsten. Immer wieder wurde er der Lüge überführt. Zwei Frauen behaupten, Walker, der sich als Abtreibungsgegner bezeichnet, habe ihnen einst Schwangerschaftsabbrüche bezahlt.
Nevada: In Nevada wurde 2016 mit der Demokratin Catherine Cortez Masto erstmals eine Latina in den Senat gewählt. Jetzt gilt ihr Sitz als hochgefährdet. In Bundesstaaten wie Nevada scheinen die Demokraten bei den Latinos an Unterstützung zu verlieren – eine Wählergruppe, die traditionell grossmehrheitlich Demokratinnen und Demokraten wählt. Profitieren könnte der Republikaner Adam Laxalt.
Pennsylvania: John Fetterman, der Vizegouverneur von Pennsylvania, tritt für die Demokraten an und soll diesen freigewordenen Sitz klarmachen. Fetterman gilt als progressiver Demokrat. Dass Fetterman vor einiger Zeit einen Schlaganfall hatte, liess Zweifel aufkommen, ob er der Aufgabe gewachsen sei. Mit der Unterstützung von Donald Trump brachte sich auf republikanischer Seite Mehmet Oz in Stellung. «Dr. Oz» ist ein Politneuling – ein Chirurg, der mit seiner Gesundheitssendung im Fernsehen reich wurde.
Arizona: Der Demokrat Mark Kelly, früher einmal Astronaut, muss seinen Sitz verteidigen. Sein Gegner ist Blake Masters, ein junger Republikaner, der von Donald Trump unterstützt wird und der die falsche Behauptung verbreitet, bei der Präsidentschaftswahl von 2020 sei betrogen worden. Arizona gilt als Bundesstaat, in dem die Mär der gestohlenen Wahl besonders tiefe Wurzeln geschlagen hat.
Wisconsin: Mandela Barnes wäre der erste afroamerikanische Senator aus Wisconsin. Der junge Vizegouverneur des Bundesstaates will dem Republikaner Ron Johnson nach zwölf Jahren im Amt den Sitz abknöpfen. Die Gegner von Barnes bezeichnen ihn als zu progressiv, als «soft on crime», also zu wenig hart im Umgang mit Straftätern – ein Vorwurf, den sich zurzeit viele Demokraten anhören müssen.
Ohio: Hier hat Donald Trump als republikanischer Präsidentschaftskandidat zweimal gewonnen. Doch der Republikaner J.D. Vance – Autor des Bestsellers «Hillbilly Elegie» und Kapitalmanager – gilt als schwacher Kandidat. Er liegt in den Umfragen vorne (und hat Trumps Unterstützung), tat sich aber schwer im Kampf um diesen offenen Sitz. Das hat wohl auch damit zu tun, dass Vance gegen den erfahrenen Demokraten Tim Ryan antreten muss, der seit 2003 im Repräsentantenhaus sitzt.
New Hampshire: Der Republikaner Don Bolduc, ein ehemaliger General, tritt gegen die amtierende Senatorin Maggie Hassan an. Bolduc gilt als ausgesprochener «election denier», hat also offen erklärt, bei der Präsidentschaftswahl von 2020 sei zu Gunsten von Joe Biden betrogen worden.
North Carolina: Nach drei Amtsperioden tritt der Republikaner Richard Burr nicht zur Wiederwahl an. Die Demokratin Cheri Beasley, derzeit «Chief Justice» am Obersten Gericht des Bundesstaates, will den Sitz für die Demokraten erobern. Ihr Gegner, der Republikaner Ted Budd, sitzt derzeit im Repräsentantenhaus.