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Migrationsgipfel in Malta Südeuropäer drängen auf Verteilung

Flüchtlinge müssten gerecht verteilt werden, lautet die erneuerte Forderung vom Gipfel in Malta. Doch ändern wird sich so rasch wohl nichts.

Die südeuropäischen Länder haben zu einer gerechteren Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU aufgerufen. Es müsse eine «eine effektive Umsetzung des Prinzips der Solidarität und der fairen Lastenverteilung unter den Mitgliedstaaten» sichergestellt werden, hiess es am Gipfeltreffen in Malta.

Dort trafen sich die Staats- und Regierungschefs aus Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland, Zypern und Malta. Sie verlangten in ihrer Abschlusserklärung auch weitere Massnahmen im Kampf gegen das «Geschäftsmodell der Menschenschmuggler».

Libyer in Schutz genommen

Weiter dürfen Seenotretter die libysche Küstenwache nach Ansicht der EU-Mittelmeerländer nicht bei der Aufnahme von Migranten behindern. Alle Schiffe müssten die internationalen Gesetze respektieren, hiess es in der Erklärung. Die Äusserungen zielen offenbar auf zivile Rettungsschiffe ab, die Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot retten.

Menschenrechtler kritisieren jedoch die Unterstützung der libyschen Küstenwache durch die EU. In dem Bürgerkriegsland drohen den Menschen Folter und Sklaverei. Maltas Premierminister sprach dennoch von einem «tollen Job», den die libysche Küstenwache mache.

Enttäuschte Italiener

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte äusserte seine Enttäuschung darüber, dass die EU «über Solidarität redet, ohne sie umzusetzen». Tatsächlich sind sich Rom und Paris in der Migrationspolitik uneins, vor allem in Bezug auf den Umgang mit den im Mittelmeer geretteten Geflüchteten.

Während Italien eine automatische Aufteilung der Flüchtlinge auf die EU-Länder verlangt, plädiert die französische Regierung dafür, dass die Migranten im nächstgelegenen Hafen an Land gehen, was in der Regel Italien betreffen würde. Anschliessend sollen die Flüchtlinge nach dem Willen Frankreichs auf freiwilliger Basis von verschiedenen EU-Ländern aufgenommen werden.

Salvini zieht harte Linie durch

Italiens Innenminister Matteo Salvini seinerseits verbietet seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr privaten Hilfsorganisationen, mit ihren Schiffen in Italien anzulegen. In der Folge mussten Migranten immer wieder tagelang auf Rettungsschiffen ausharren, bis ihr Landgang mit Italien oder anderen Ländern ausgehandelt war.

Italiens rechtspopulistische Regierung verabschiedete in dieser Woche ausserdem einen Erlass, der hohe Geldstrafen gegen Hilfsorganisationen vorsieht, die Migranten aus dem Mittelmeer retten.

Weniger Flüchtlinge aus der Türkei

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Die Zahl der über die Türkei in die EU eingereisten Migranten ist in den ersten vier Monaten dieses Jahres offenbar deutlich zurückgegangen. Wie aus einem vertraulichen Bericht der EU-Kommission hervorgeht, aus dem die «Welt am Sonntag» zitiert, lag die Gesamtzahl der Ankünfte bis zum 5. Mai 2019 bei 11'217. Im Vorjahreszeitraum waren es demnach noch 15'833 Ankünfte. Trotz des Rückgangs bleibe der Druck an der Landgrenze zwischen der Türkei und Griechenland hoch, heisst es in dem Bericht.

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