- Der französische Militäreinsatz in Burkina Faso ist von der regierenden Militärjunta für beendet erklärt worden.
- Frankreichs Soldaten sollten Burkina Faso im Kampf gegen islamistische Gruppen unterstützen.
Am 18. Januar hatte die Militärjunta Frankreich aufgefordert, seine stationierten Soldaten innerhalb eines Monats abzuziehen. Damit kündigte das an die Macht geputschte Militär das Abkommen mit Frankreich auf, welches die Präsenz französischer Streitkräfte in Burkina Faso regelte.
Am vergangenen Wochenende ist der französische Militäreinsatz offiziell für beendet erklärt worden. Der Einsatz wurde am Samstag mit einer Flaggeneinhol-Zeremonie in einem Stützpunkt nahe der Hauptstadt Ouagadougou beendet. Wie viele der einst 400 eingesetzten Soldaten sich noch im Land aufhielten, ist nicht bekannt. Ein Grossteil der Truppe habe aber das Land bereits verlassen, wie es aus Sicherheitskreisen heisst.
Der Kampf gegen islamistische Gruppen
Das Ziel des französischen Militäreinsatzes war die Unterstützung Burkina Fasos im Kampf gegen islamistische Gruppen. Bereits im August 2022 hatte Frankreich seine Soldaten aus dem Nachbarland Mali abgezogen. Es sollte mit diesem Vorgehen anti-französische Propaganda reduziert werden.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Seit 2015 gibt es regelmässig bewaffnete Angriffe von dschihadistischen Gruppen, die mit der Al-Kaida und dem IS zusammenarbeiten. Derzeit befinden sich zwei Millionen Menschen im westafrikanischen Land auf der Flucht.
Russland übernimmt in der Sahelzone
Während Frankreich zum Rückzug gezwungen wird, empfangen die Staaten in der Sahelzone Russland mit offenen Armen. Ulf Laessing, Leiter des Regionalprogramms Sahel der Konrad-Adenauer-Stiftung, sagt: «Der Westen wird als schlecht empfunden, obwohl er eigentlich der Partner für die Entwicklungszusammenarbeit ist.» Derweil wird Russland als Retter gefeiert. Bis jetzt bemüht sich Russland lediglich diplomatisch um die Region. Ob militärische Unterstützung folgt und ob diese erfolgreicher als die französische wäre, bleibt offen.