- Die chinesische Armee hat die militärischen Übungen fortgesetzt, obwohl Peking zuvor angekündigt hatte, die Manöver am Sonntag zu beenden.
- Wie Chinas Staatsfernsehen berichtete, haben sich die Kampfübungen in der Luft und See der Meerenge der Taiwanstrasse auf «gemeinsame Einsätze gegen Unterseeboote und zum Angriff auf See konzentriert».
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bezeichnete die Manöver als «notwendige Warnung» an die USA und Taiwan. Es sei eine «angemessene» Reaktion auf deren «Provokationen». Die Spannungen seien «bewusst» von den USA geschaffen worden, indem die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gegen den Widerstand aus Peking nach Taipeh gereist sei.
Die chinesische Führung lehnt solche offiziellen Kontakte anderer Länder zu Taipeh ab, weil es die Insel nur als Teil der Volksrepublik ansieht. Hingegen versteht sich Taiwan längst als unabhängig.
Einige chinesische Kommentatoren hatten sich dahingehend geäussert, dass die Militärübungen regelmässig stattfinden und eine neue Normalität werden könnten.
Mit den Manövern übte die Volksbefreiungsarmee nicht nur eine See- und Luftblockade, sondern auch eine mögliche Eroberung der Insel. Solche Aktionen werte Taiwans Militär als Teil eines simulierten Angriffs auf die Hauptinsel Taiwan.
China testet «Angriffsfähigkeiten»
Chinas Einsatzkommando Ost teilte mit, das Manöver sei wie geplant nördlich, südwestlich und östlich Taiwans fortgesetzt worden. Der Fokus liege darauf, die Angriffsfähigkeiten zu Land und zur See zu testen.
Taiwans Militär berichtete, dass chinesische Flugzeuge allein am Sonntag 66 Einsätze geflogen hätten. Dabei hätten 22 Flugzeuge die inoffizielle, aber bisher meist respektierte Mittellinie der Taiwanstrasse überquert. Auch hätten 14 Kriegsschiffe in der Meerenge an den Manövern teilgenommen. Chinas Streitkräfte hätten die Bewegungen eng verfolgt und über Funk auch Warnungen ausgesprochen.