- Das Auto der Journalistin wurde mit dem Plastiksprengstoff Semtex in die Luft gejagt.
- Die maltesischen Behörden werden von niederländischen und FBI-Ermittlern unterstützt.
- International bekannt wurde die Journalistin Daphne Caruana Galizia durch ihre Recherchen zu Geldwäsche und Steuerhinterziehung auf Malta.
Nach dem tödlichen Autobombenanschlag auf die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia laufen die Ermittlungen der Behörden weiter. Hinweise auf die Täterschaft gibt es noch keine. Erkenntnisse gibt es aber zum verwendeten Sprengstoff.
Das Auto sei unweit von ihrem Zuhause mit dem Plastiksprengstoff Semtex in die Luft gejagt worden. Dies berichtete die «Times of Malta» unter Berufung auf Polizeikreise. Der Sprengstoff wird bei kommerziellen Sprengungen eingesetzt, gelangt aber auch immer wieder in die Hände von Terroristen. Die maltesischen Behörden werden von niederländischen und FBI-Ermittlern unterstützt.
Oppositionsführer Adrian Delia von der konservativ-christlichen Partei Partit Nazzjonalista forderte den sozialdemokratischen Regierungschef Joseph Muscat zum Rücktritt auf. Er wirft ihm fehlende Schutzmassnahmen für die getötete Journalistin vor.
Der Regierungschef sagte in einem Fernsehinterview jedoch, dass die Journalistin Polizeischutz verweigert habe. Bei der Polizei sei auch nicht offiziell angezeigt worden, dass sie Morddrohungen erhalten habe.
Panama-Papers-Recherche
Über Drohungen schrieb Daphne Caruana Galizia aber auf ihrem Blog «Running Commentary», wo sie in den vergangenen Wochen das Umfeld von Oppositionsführer Delia und seinen vermeintlichen Verbindungen zu Drogenhändlern unter die Lupe nahm.
Unter einem Artikel veröffentlichte Caruana Galizia ein Bildschirmfoto eines Facebook-Profils. Darauf ist ein Foto von ihr in einem Käfig zu sehen. Das Profil schreibt sie einem angeblichen Freund Delias zu, den sie als verurteilten Drogendealer bezeichnet.
International bekannt wurde Daphne Caruana Galizia durch ihre Recherchen zu Geldwäsche und Steuerhinterziehung im Inselstaat. Sie hatte Muscats Mitarbeitern vorgeworfen, Offshore-Firmen in Panama zu haben. Auch schrieb sie, eine in den «Panama Papers» erwähnte Firma gehöre Muscats Frau. Muscat wies das immer wieder als Lüge zurück.