Diese Tage im März, als der Zyklon über das Land fegte, und dann die Fluten, diese Tage wird Saquinha Manhimbe Magane nie vergessen. «Als der Zyklon kam, hatten wir Angst. Aber als das Wasser immer weiter stieg, zuerst bis zu den Knöcheln, dann bis zu den Hüften – das war wirklich bedrohlich.»
Magane hatte Glück. Sie konnte ihre vier Kinder in Sicherheit bringen im nahegelegenen Haus ihres Vaters, das etwas erhöht steht. So sind sie nicht ertrunken, wie so viele hier in der Region Búzi.
Doch das Haus der Frau ist zerstört. Bis heute konnten laut der UNO über 80'000 Personen nicht in ihr Zuhause zurückkehren. Wer durch die betroffene Gegend fährt sieht immer noch umgestürzte Bäume, kaputte Strassen und Häuser.
«Es ist nicht einfach, wieder etwas aufzubauen. Ich bin alleinerziehend, mein Mann hat mich verlassen», sagt Magane. Mit ein paar Stecken, einem Moskitonetz und einer Plastikplane von einer Hilfsorganisation hat die Mosambikanerin ein Nachtlager aufgebaut. Für mehr reichten das Geld und die Energie im letzten halben Jahr nicht.
Doch Magane hat, wie knapp zwei Millionen andere Mosambikaner, auch ihre gesamte Ernte verloren. Laut der UNO erhielten im letzten Monat rund 400'000 Personen Nahrungsmittelhilfe. Nicht so die Alleinerziehende: «Hier wurde vielleicht vor vier Monaten das letzte Mal Essen verteilt.»
So muss sie alles Essen kaufen. Dafür stellt sie Holzkohle her. Aber hier in der Gegend wollen alle Holzkohle verkaufen. Und so muss die fünfköpfige Familie manchmal hungrig ins Bett.
Das dürfte sich in den kommenden Monaten nicht ändern. Die nächste Ernte steht erst im Februar an. Der Sturm in Mosambik ist vorbei. Das Wasser versickert. Doch die Spuren der Zerstörung werden das Land noch lange beschäftigen.