Mosambik wurde innert kurzer Zeit von zwei Wirbelstürmen heimgesucht. Peter Hilty ist Ingenieur beim Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe. Er hat die Situation auf der schwer verwüsteten Insel Ibo inspiziert und sagt, was die Menschen am dringendsten brauchen.
SRF News: Wie muss man sich die Situation auf der Insel Ibo vorstellen?
Peter Hilty: Stellen Sie sich vor, Sie bauen mit Lego Bäume und Häuser und dann fahren Sie mit der Hand darüber und alles fällt um. Auf Ibo befindet sich eine Ortschaft mit vielleicht 5000 Leuten. Es ist schwer durchzukommen, doch dort wird jetzt aufgeräumt, so dass Transporte möglich sind. Die Leute vor Ort haben allerdings viel grössere Probleme. Sie haben kein Obdach mehr und der Zugang zu Essen ist massiv erschwert. Auch der Zugang zu Trinkwasser ist erschwert. Die Regierung hat auch auf Ibo Camps errichtet. Die Hilfe kommt, aber die Situation ist schon noch schwierig für die Leute.
Wir haben Chlor mitgebracht und wenn die Verteilung an die Haushalte funktioniert, ist der Zugang zu Trinkwasser verbessert.
Was brauchen die Leute dort am nötigsten?
Die Leute brauchen Zugang zu Nahrung und zu Trinkwasser. Das ist die Mission, die wir von der schweizerischen humanitären Hilfe haben. Wir können den Zugang zu Trinkwasser verbessern. Wir haben gesehen, dass es eigentlich nur Chlor braucht, damit sie das Wasser auf Haushalt-Niveau chlorieren können. Wir haben Chlor mitgebracht und wenn die Verteilung an die Haushalte funktioniert, ist der Zugang zu Trinkwasser verbessert.
Ist die Versorgung mit sauberem Trinkwasser Ihre Hauptaufgabe?
Ja, unsere Aufgabe ist, den Bereich Trinkwasser und Latrinenbau zu unterstützen. Es hat viele Brunnen und Wasserstellen, die überschwemmt, zerstört, beschädigt wurden. Die sind zu reinigen, damit man langfristig Zugang zu Wasser hat. Kurzfristig geben wir chloriertes Wasser mit Verteilungsanlagen ab. Und wir haben ein Testlabor, um entscheiden zu können, ob ein Wassersystem, ein Brunnen sauber und sicher ist.
Mosambik wurde in rascher Folge von zwei Stürmen getroffen. Lässt sich sagen, wie lange der Weg zurück zur Normalität für dieses Land ist?
Für mich ist es zu früh, darauf eine Antwort zu geben. Wir planen in den Gebieten, in denen die Wasser-Infrastruktur wie Brunnen oder Handpumpen zerstört oder verunreinigt sind. Schon wir sprechen von Monaten und wir machen keinen Wiederaufbau von Häusern, Strassen oder Brücken. Es wird Jahre dauern, bis wieder eine gewisse Normalität erreicht werden kann.
Das Gespräch führte Andrea Christen.