Zum Inhalt springen

Mpox-Impfstoffe WHO fordert höhere Produktion – Schweiz liefert nicht nach Afrika

  • Die Schweiz sieht zurzeit keine Impfstofflieferungen an von Mpox stark betroffene Länder vor.
  • Die Entwicklung werde jedoch eng verfolgt, hiess es vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).
  • Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Ausweitung der Produktion von Impfstoffen gefordert.
  • Länder, die über Impfstoffvorräte verfügen, sollen diese zudem an von dem Krankheitsausbruch betroffene Länder abgeben.

Die Schweiz hat 40'000 Impfdosen gekauft, die in den Kantonen verteilt wurden, wie das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Bisher wurden laut BAG rund 13'000 Dosen verabreicht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Freitag Länder, die über Impfstoffvorräte verfügen, dazu aufgefordert, diese an von dem Krankheitsausbruch betroffene Länder abzugeben. Zudem müssten die Hersteller die Produktion hochfahren. Die Hersteller müssten die Produktion «wirklich hochfahren, damit wir Zugang zu viel, viel mehr Impfstoffen haben», so die WHO-Sprecherin Margaret Harris.

Krankenschwester behandelt Kind mit Hautkrankheit.
Legende: Eine Krankenschwester behandelt ein von Mpox betroffenes Mädchen in Munigi (Ost-Kongo). Keystone/AP Photo/Moses Sawasawa

Es gibt bereits wirksame Impfstoffe gegen Mpox. Harris sagte, der dänisch-deutsche Impfstoffhersteller Bavarian Nordic verfüge über einen Vorrat von 500'000 Dosen seines Impfstoffs MVA-BN, der unter dem Namen Imvanex vertrieben wird. Weitere 2.4 Millionen Dosen könnten bei entsprechenden Bestellungen rasch produziert werden.

Mit Japan im Austausch

In Japan werde zudem der Impfstoff LC16 produziert, der aber nicht kommerziell vertrieben, sondern nur im Auftrag der japanischen Regierung hergestellt werde. «Es gibt einen beträchtlichen Vorrat dieses Impfstoffs», fügte Harris hinzu. Die WHO stehe bereits mit der japanischen Regierung in Kontakt, um eine Abgabe von Impfdosen zu ermöglichen.

Auch Ärzte ohne Grenzen forderte die Länder mit Impfstoffvorräten auf, «so viele Dosen wie möglich» an die betroffenen Länder in Afrika zu spenden. Die Hilfsorganisation forderte Bavarian Nordic zudem auf, seine Preise zu senken. Der Impfstoff MVA-BN sei für die meisten von der Epidemie betroffenen Länder unerschwinglich.

WHO: Höchste Alarmstufe

Am Mittwoch hatte die WHO wegen der Ausbreitung der neuen Mpox-Variante 1b in mehreren Staaten Afrikas die höchste Alarmstufe ausgerufen. Die Ansteckungsgefahr in der Schweiz sei sehr klein, hiess es vom BAG auf Anfrage. Die Mehrheit der Risikopersonen in der Schweiz sei geimpft.

Afrika: Dieses Jahr schon mehr Fälle als 2023

Box aufklappen Box zuklappen

Seit Beginn des Jahres wurden in Afrika insgesamt 18'737 Verdachtsfälle oder bestätigte Fälle von Mpox dokumentiert, davon 1200 in einer Woche, wie die Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union mitteilte. Seit Anfang 2024 wurden somit mehr Fälle registriert als im gesamten Jahr 2023 (14'838).

Laut Zählung des Africa CDC, die mehrere Varianten des Virus auflistet, handelt es sich um 3101 bestätigte Fälle, 15'636 Verdachtsfälle und 541 Todesfälle, die aus 12 Ländern des afrikanischen Kontinents gemeldet wurden.

Die Demokratische Republik Kongo (DRK), das Epizentrum der Epidemie, verzeichnet mit 16'800 Verdachtsfällen oder bestätigten Fällen fast alle erfassten Fälle. In allen 26 Provinzen des Landes mit rund 100 Millionen Einwohnern wurden Fälle gemeldet. Seit Anfang 2024 wurden dort zudem mehr als 500 Todesfälle dokumentiert.

Burundi, das an die Demokratische Republik Kongo grenzt, meldete 173 Fälle (39 bestätigt, 134 verdächtig), was einem Anstieg von 75 Prozent innerhalb einer Woche entspricht, so Africa CDC weiter.

Erste Mpox-Fälle wurden diese Woche auch ausserhalb Afrikas, in Schweden und Pakistan, dokumentiert.

Die jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannte Krankheit kann von Tieren, bei engem Kontakt aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, etwa beim Sex. Zu den Symptomen gehören Pocken-artige Pusteln auf der Haut, Fieber und Gliederschmerzen.

Video
Archiv: WHO ruft wegen Mpox-Variante Notlage aus
Aus Tagesschau vom 15.08.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 46 Sekunden.

 

SRf 4 News, 17.08.2024, 9:00 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel