- Nach dem äusserst engen Abstimmungsergebnis bei der Präsidentenwahl in Uruguay steht Luis Lacalle Pou als Sieger fest.
- Laut Auszählungen vom Donnerstag liegt der Bewerber der konservativen Partido Nacional uneinholbar vorne.
- «Uruguay hat einen neuen Präsidenten», twitterte seine Partei.
Sein Rivale Daniel Martínez vom linken Regierungsbündnis Frente Amplio räumte daraufhin seine Niederlage ein. «Wir grüssen den gewählten Präsidenten Luis Lacalle Pou. Morgen werde ich mich mit ihm treffen», schrieb er auf Twitter. 15 Jahre lang hatte in Uruguay ein Linksbündnis regiert.
Nach der Stichwahl am Sonntag hatten die Ergebnisse der beiden Kandidaten so eng beieinander gelegen, dass die Wahlbehörde die Stimmen noch einmal nachzählen musste – Region für Region. Der Differenz belief sich auf etwa 30'000 Stimmen.
Reichstes Land Südamerikas, aber in der Krise
Uruguay ist das Land mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in Südamerika. Allerdings stand die kriselnde Wirtschaft im Fokus des Wahlkampfs im 3,5-Millionen-Einwohner-Staat, der an Argentinien und Brasilien grenzt. Bei fallenden Preisen der uruguayischen Exportgüter ist das Staatsdefizit auf 4,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts gestiegen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei neun Prozent.
Aussenpolitisch könnte Lacalle Pou das kleine Land neu positionieren. Beobachter gingen davon aus, dass er einen konfrontativeren Kurs gegen die sozialistische Regierung von Nicolás Maduro in Venezuela fahren und die Beziehungen zu den USA intensivieren wird.