- Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei seinem Besuch in Kenosha nach dem Treffen mit der Familie von Jacob Blake ein konsequentes Vorgehen gegen Rassismus in den USA versprochen.
- «Der tief sitzende Rassismus ist institutionalisiert in den USA, er existiert immer noch, schon seit 400 Jahren», sagte Biden. Jetzt sei die Chance, dagegen anzugehen.
- Zwei Tage vor Biden hatte US-Präsident Donald Trump die Stadt besucht, jedoch nicht die Familie von Jacob Blake getroffen.
Joe Biden versprach bei seinem Besuch in der Stadt im Bundesstaat Wisconsin, die «Ursünde» Amerikas anzugehen: «Es ist die Ursünde der Sklaverei und all ihre Überreste.» Das Land sei bereit dafür, zeigte sich Biden überzeugt. Und wenn nicht, sei das etwas, wofür es sich zu kämpfen lohne, selbst wenn man verlieren sollte.
Widerspruch zu Donald Trump
Donald Trump hatte sich zuvor bei seinem Besuch mit Vertretern von Sicherheitskräften getroffen und die Krawalle verurteilt, bei denen Gebäude und Autos brannten. Er hatte die Ereignisse als anti-amerikanisch und inländischen Terrorismus bezeichnet. Auf das Vorgehen der Polizei als Ausgangspunkt der Proteste ging er nicht ein. Auf Anfrage eines Reporters sagte Trump auch, dass es in den USA aus seiner Sicht keinen systematischen Rassismus gebe.
Vor dem Auftritt in Kenosha traf sich Biden mit Blakes Familie. Das Gespräch mit seinem Vater und Schwestern dauerte nach Angaben von deren Anwalt rund eineinhalb Stunden. Auch Blake habe sich aus dem Krankenhaus zugeschaltet, sagte Biden. «Er sprach davon, wie er sich durch nichts besiegen lassen wird. Wie er nicht aufgeben wird, egal, ob er wieder laufen kann oder nicht.»
Biden sagte vor der Reise nach Kenosha, der Polizist, der auf Blake geschossen habe, sollte seiner Ansicht nach angeklagt werden – auch wenn letztlich die Ermittlungen ihren Weg gehen müssten.