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Nach dem Besuch von Trump Joe Biden trifft in Kenosha Familie von Jacob Blake

Der demokratische US Präsidentschaftskandidat Biden hat dabei ein konsequentes Vorgehen gegen Rassismus in den USA versprochen.

  • Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat bei seinem Besuch in Kenosha nach dem Treffen mit der Familie von Jacob Blake ein konsequentes Vorgehen gegen Rassismus in den USA versprochen.
  • «Der tief sitzende Rassismus ist institutionalisiert in den USA, er existiert immer noch, schon seit 400 Jahren», sagte Biden. Jetzt sei die Chance, dagegen anzugehen.
  • Zwei Tage vor Biden hatte US-Präsident Donald Trump die Stadt besucht, jedoch nicht die Familie von Jacob Blake getroffen.

Joe Biden versprach bei seinem Besuch in der Stadt im Bundesstaat Wisconsin, die «Ursünde» Amerikas anzugehen: «Es ist die Ursünde der Sklaverei und all ihre Überreste.» Das Land sei bereit dafür, zeigte sich Biden überzeugt. Und wenn nicht, sei das etwas, wofür es sich zu kämpfen lohne, selbst wenn man verlieren sollte.

Widerspruch zu Donald Trump

Donald Trump hatte sich zuvor bei seinem Besuch mit Vertretern von Sicherheitskräften getroffen und die Krawalle verurteilt, bei denen Gebäude und Autos brannten. Er hatte die Ereignisse als anti-amerikanisch und inländischen Terrorismus bezeichnet. Auf das Vorgehen der Polizei als Ausgangspunkt der Proteste ging er nicht ein. Auf Anfrage eines Reporters sagte Trump auch, dass es in den USA aus seiner Sicht keinen systematischen Rassismus gebe.

Die Schüsse auf Jacob Blake – und die Folgen

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Jacob Blake.

Die Proteste in Kenosha, die zum Teil von Ausschreitungen begleitet wurden, waren von sieben Schüssen in den Rücken eines schwarzen Amerikaners bei einem Polizeieinsatz ausgelöst worden. Der 29-jährige Familienvater Jacob Blake überlebte schwer verletzt.

Blake ist nach den Schüssen, die seine Wirbelsäule verletzten, von der Hüfte abwärts gelähmt. Auf dem Video eines Augenzeugen war zu sehen, wie Blake bei dem Polizeieinsatz um ein Auto geht, während ihm zwei Polizisten mit gezogenen Waffen folgen. Eine davon ist auf seinen Rücken gerichtet. Nachdem Blake die Fahrertür öffnet und sich hineinbeugt, ist zu sehen, wie einer der Polizisten ihn am Shirt packt und siebenmal schiesst.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Wisconsin, die in dem Fall ermittelt, wurde im Auto auf dem Boden der Fahrerseite ein Messer gefunden. Die Ermittler machten bisher aber keine weiteren Angaben dazu, ob das Messer eine Rolle in dem Geschehen spielte. Die Polizisten hätten zuvor versucht, Blake mit einem Elektroschocker zu betäuben, das sei aber misslungen, hiess es.

Justizminister William Barr hatte am Mittwoch in einem TV-Interview – ohne weitere Details zu erwähnen – gesagt, Blake sei dabei gewesen, eine Straftat zu begehen und sei bewaffnet gewesen. Auf dem Video ist keine Waffe in seiner Hand zu erkennen, solange er zu sehen ist.

Vor dem Auftritt in Kenosha traf sich Biden mit Blakes Familie. Das Gespräch mit seinem Vater und Schwestern dauerte nach Angaben von deren Anwalt rund eineinhalb Stunden. Auch Blake habe sich aus dem Krankenhaus zugeschaltet, sagte Biden. «Er sprach davon, wie er sich durch nichts besiegen lassen wird. Wie er nicht aufgeben wird, egal, ob er wieder laufen kann oder nicht.»

Biden sagte vor der Reise nach Kenosha, der Polizist, der auf Blake geschossen habe, sollte seiner Ansicht nach angeklagt werden – auch wenn letztlich die Ermittlungen ihren Weg gehen müssten.

SRF4 News, 4.9.2020, 3 Uhr ; 

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