Zwar gab es auf dem G7-Gipfel auch ein paar konkrete Beschlüsse. Doch vor allem nährte das Treffen eine Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran. Es bestehe nun die Möglichkeit für ein Spitzentreffen, sagte der französische Präsident und Gipfelgastgeber Emmanuel Macron.
Ein «erfolgreicher Gipfel»
US-Präsident Donald Trump sieht das ebenso: Er sei bereit, Rohani zu treffen, wenn die Voraussetzungen dafür stimmten. Welche Voraussetzungen er genau meint, sagte er allerdings nicht. Hassan Rohani wiederum betont, wenn die Begegnung für die iranische Bevölkerung etwas bringe, dann zögere er nicht. Man müsse im nationalen Interesse alle verfügbaren Instrumente nutzen.
Vor einem Jahr nach dem G7-Gipfel in Québec, distanzierte sich Trump noch auf dem Heimflug von sämtlichen Beschlüssen, denen er kurz zuvor noch zugestimmt hatte. Diesmal, nach dem Treffen in Biarritz, spricht er auch nach der Landung in Washington – wie üblich per Twitter – von einem «sehr erfolgreichen Gipfel» und ergänzt: «Thank you, France!»
Günstiger Zeitpunkt: In drei Wochen
Ein Zeitpunkt und ein Ort eines Trump-Rohani-Treffens böten sich an: In gut drei Wochen am Rande der UNO-Generaldebatte, wenn beide Präsidenten ohnehin in New York sind. Fände es statt, wäre es historisch, selbst ungeachtet des Ergebnisses.
Doch in Teheran wie in Washington lobbyieren starke Kräfte gegen eine solche Begegnung. Die Frage ist auch: Geht es primär um die Erneuerung des Iran-Atomabkommens, das künftig unbefristet sein soll? Oder auch um massive Einschränkungen des iranischen Raketenprogramms, was die Iraner bisher strikt ablehnen? Und: Ist Rohani tatsächlich der richtige Ansprechpartner für Trump?
Eigentlich müsste er den geistlichen Führer Ali Chamenei treffen, den wirklich starken Mann in Teheran. Aber der wird sich fast sicher verweigern, denn er hegt eine tiefe Abneigung gegen die USA.
In Biarritz wurde eine Türe geöffnet. Mehr noch nicht.