- Das Militär in Burma, auch Myanmar genannt, will seine Macht nach dem Putsch durch eine Reihe neuer Erlasse festigen.
- So muss die Bevölkerung künftig nächtliche Besucher bei den Behörden melden, wie das Militär auf seiner Facebook-Seite bekannt gab.
- Andernfalls drohen Geld- oder sogar Gefängnisstrafen. Auch können verdächtige Personen und Privateigentum ohne gerichtliche Genehmigung durchsucht werden.
- Währenddessen sind auch am heutigen Sonntag wieder landesweit Tausende Menschen gegen die Militärjunta auf die Strasse gegangen.
Vor der US-Botschaft in Yangon, der grössten Stadt des Landes, versammelte sich wie schon am Samstag eine Menschenmenge, um die harte Haltung Washingtons gegen die Putschisten zu unterstützen. US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch im Weissen Haus Sanktionen gegen die führenden Generäle und mit ihnen verbundene Unternehmen angekündigt.
«Helft Myanmar», «Wir wollen keine Diktatur» und «Respektiert unsere Stimmen» war in Rangun auf Transparenten in englischer Sprache unter anderem zu lesen. Das Portal «Eleven Myanmar» meldete am neunten Protesttag in Folge auch Demonstrationen aus den Städten Mawlamyaing, Muse, Magway, Taunggi und Mandalay.
Polizisten schlossen sich offenbar Protesten an
Die Agentur «Myanmar Now» berichtete von Protesten in der Hauptstadt Naypyidaw. Dort seien vor allem Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes in einer Welle des zivilen Ungehorsams auf die Strasse gegangen. Im Netz waren auch Fotos von Polizisten zu sehen, die sich Protesten anschlossen.
Das Militär hatte sich in der Nacht zum 1. Februar zurück an die Macht geputscht und die De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie zahlreiche weitere Politiker in Gewahrsam genommen. Die Junta hat einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt und ein neues Kabinett ernannt. Als offiziellen Grund gab die Armee Wahlbetrug bei der Parlamentswahl vom November an, die Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) klar gewonnen hatte.