- Auf der indonesischen Insel Sulawesi ist zusätzlich zur Tsunami-Katastrophe ein Vulkan ausgebrochen.
- Der knapp 1800 Meter hohe Vulkan Soputan schleudert Asche bis zu vier Kilometer in die Höhe.
- Über das Ausmass der Schäden sind derzeit keine Informationen bekannt.
- Derweil bestätigt die nationale Katastrophenschutzbehörde mehr als 1400 Todesopfer.
Der Vulkan liegt im Nordosten von Indonesiens viertgrösster Insel, mehrere hundert Kilometer vom Gebiet der Tsunami-Katastrophe entfernt. In den vergangenen Jahren war er immer wieder ausgebrochen.
Die Aschepartikel seien derzeit auch keine Gefahr für den Flugverkehr, sagte ein Behördensprecher.
Zahl der Opfer nimmt weiter zu
Die nationale Katastrophenschutzbehörde beziffert die Zahl der Toten auf mindestens 1407. Mehr als 2500 Menschen wurden auf der Insel Sulawesi schwer verletzt und müssen deshalb im Krankenhaus behandelt werden. Mindestens 113 Menschen sind als offiziell vermisst gemeldet. Die Behörden befürchten, dass sich die Anzahl der Opfer in den nächsten Tagen noch weiter erhöht. Unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm werden viele Leichen vermutet.
Bis das ganze Ausmass der Katastrophe klar ist, wird es wahrscheinlich noch Tage dauern.
Die Lage auf Sulawesi spitzt sich zu
Die Suche nach Überlebenden der Tsunami-Katastrophe wird unterdessen immer verzweifelter. Nach der bisherigen offiziellen Zwischenbilanz kamen bei der Serie von Erdbeben und der folgenden Flutwelle auf Indonesiens viertgrösster Insel am vergangenen Freitag mindestens 1347 Menschen ums Leben.
Unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm werden noch viele weitere Leichen vermutet. Befürchtet wird, dass die Zahl der Todesopfer in die Tausende geht. Noch heute will der Katastrophenschutz eine neue Zwischenbilanz veröffentlichen.
Chaotische Zustände
Bis das ganze Ausmass der Katastrophe klar ist, wird es aber wahrscheinlich noch Tage dauern. Der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Nugroho, berichtete von mehr als 800 Verletzten. Mehr als hundert Menschen werden offiziell vermisst. Mehr als 60'000 haben ihre Häuser verloren. Die Lage auf der Insel wird immer chaotischer. Die Vereinten Nationen schätzen, dass mehr als 190'000 Menschen auf Hilfe angewiesen sind.
Es fehlt an allem
Bei den Überlebenden wächst die Verzweiflung, weil es an den wichtigsten Dingen wie Strom, Wasser, Nahrung und Treibstoff fehlt. In der besonders schlimm betroffenen Stadt Palu kam es zu Plünderungen. Nach Polizeiangaben wurden 45 Menschen festgenommen. Sie hatten versucht, in Einkaufszentren unter anderem Flachbildfernseher, Schuhe, Kleidung und einen Geldautomaten zu stehlen.
Verletzte werden evakuiert
Das indonesische Militär flog vom Flughafen Palu aus mit Hercules-Transportmaschinen Verletzte aus. Die Menschen wurden in die Provinzhauptstadt Makassar gebracht, wo sie in Krankenhäusern besser versorgt werden können. Ein Militärsprecher sagte: «Sie müssen behandelt werden. Das geht in Palu nicht, weil es immer noch keinen Strom gibt.» Am Flughafen der 350'000-Einwohner-Stadt wurden auch Feldlazarette aufgestellt.