- Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hätte am Mittwoch unter Eid aussagen sollen.
- Bei der Befragung durch die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James weigerte sich Trump jedoch, deren Fragen zu beantworten.
- Er habe es auf Anraten seiner Verteidigung abgelehnt, eine Aussage zu machen, teilte Trump mit.
Nach der aufsehenerregenden Durchsuchung seines Grundstücks in Florida bleibt der ehemalige US-Präsident Donald Trump im Visier der Justiz. In New York verweigerte Trump am Mittwoch eigenen Angaben zufolge die Aussage im Zuge von Ermittlungen gegen seine Geschäftspraktiken. Dies teilte er auf der von ihm mitgegründeten Plattform «Truth Social» mit.
Der 76-Jährige war zuvor nach richterlichem Erlass zu einer Befragung unter Eid im Büro der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James eingetroffen. Die Demokratin James leitet seit Jahren zivilrechtliche Ermittlungen gegen das Firmenimperium des Republikaners. Trump nannte dies am Mittwoch abermals eine «Hexenjagd».
Bei der Befragung Trumps in New York dürfte der Ex-Präsident mit unangenehmen Fragen, unter anderem zum Verdacht falscher Wertangaben bei Immobilien, konfrontiert worden sein. Trump und die Trump Organization haben der Generalstaatsanwältin James zufolge irreführende Finanzberichte verwendet, um wirtschaftliche Vorteile zu erlangen. Trumps Konzern weist die Anschuldigungen zurück. Einem Bericht von «Fox News» zufolge war Trump das letzte Mitglied der Familie, dessen Befragung noch ausstand. Seine Kinder Ivanka und Don Jr. sagten demnach bereits aus.
Beispiellose Hausdurchsuchung von Trumps Anwesen
Der Termin kam zu einem sensiblen Zeitpunkt: Am Montag (Ortszeit) war Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach (Florida) von der Bundespolizei FBI durchsucht worden – der Vorgang gilt als beispiellos in der US-Geschichte. Grund dafür war offenbar der Umgang Trumps mit Dokumenten aus seiner Amtszeit. Trump selbst schrieb am Dienstag: «Eine schreckliche Sache, die gestern in Mar-a-Lago stattfand. Wir sind nicht besser als ein Drittweltland, eine Bananenrepublik.» Er warf US-Präsident Joe Biden ausserdem vor, vorab über die Aktion informiert gewesen zu sein. Das Weisse Haus wies derartige Vorwürfe zurück.
Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass das für die Aufbewahrung präsidialer Korrespondenz zuständige Nationalarchiv mehrere Kisten mit unter anderem vertraulichem Material in Trumps Privatclub vermutete. Trump übergab im Januar schliesslich mehrere Dokumente der Behörde.
Danach sei es zu einem weiteren Austausch zwischen Ermittlern und Trumps Anwälten gekommen, hiess es. Die Beamten hätten schliesslich den Verdacht gehabt, dass Trump oder sein Team weitere wichtige Unterlagen zurückhielten, schrieb die «Washington Post» unter Berufung auf anonyme Quellen. Das FBI soll demnach nun bei der Durchsuchung zwölf Kisten mitgenommen haben. Trump war während der Aktion selbst nicht in seinem Anwesen.