- Klimaaktivisten haben an mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen (D) ihren Protest gegen den Abbau von Braunkohle und den Abriss von Lützerath fortgesetzt.
- Sie blockierten unter anderem Strassen und Schienen und besetzten einen Schaufelradbagger. Es kam erneut zu Zusammenstössen mit der Polizei.
- Mehrere Personen wurden vorübergehend von der Polizei festgehalten, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.
In der Nähe der inzwischen geräumten und zum Abriss vorgesehenen Ortschaft Lützerath versammelten sich mehrere Hundert Demonstranten. Darunter war auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Thunberg wurde dabei als eine von mehreren Demonstranten beim Kohletagebau Garzweiler 2, der einige Kilometer von Lützerath entfernt liegt, von Polizisten weggetragen.
Eine Polizeisprecherin sagte, Thunberg sei für die Feststellung der Personalien in Gewahrsam genommen worden. Sobald die Identitäten aller Beteiligten feststünden, werde die Gruppe in Bussen aus dem Gefahrenbereich gefahren und dann entlassen.
Zuvor war es zu Konfrontationen zwischen Polizei und Aktivisten gekommen. Die Polizei setzte Schlagstöcke, Pfefferspray und Beamte auf Pferden ein.
Lützerath selbst war in den vergangenen Tagen von der Polizei geräumt worden und ist abgeriegelt. Auf selbstgemalten Transparenten forderten die Demonstranten: «Lützi bleibt!» Nach der Demonstration gelangte nach Angaben von RWE eine Person in den Braunkohletagebau. «Das ist natürlich grob leichtsinnig, was der da macht», sagte ein RWE-Sprecher.
Schaufelradbagger besetzt
Im Braunkohletagebau Inden wurde derweil ein Schaufelradbagger besetzt, der daraufhin zeitweise die Arbeit einstellen musste. Die Polizei Aachen sprach von 20 bis 30 beteiligten Aktivisten, der RWE-Sprecher von 30 bis 40. Alle seien am Ende freiwillig vom Bagger geklettert, sagte ein Polizeisprecher.
In der Nähe von Rommerskirchen besetzte nach Polizei- und RWE-Angaben zudem eine Gruppe von etwa 120 Aktivisten die Kohlebahnschienen zum Kraftwerk Neurath. Diejenigen, die sich geweigert hätten, die Gleise zu verlassen, seien weggetragen worden, berichtete der Polizeisprecher. «Hier fährt heute kein Kohlezug. Wir stellen uns der Zerstörung mit unseren Körpern in den Weg», twitterte das Bündnis «Ende Gelände».