- Präsident Emmanuel Macron hat Gabriel Attal zum neuen französischen Premierminister ernannt.
- Eineinhalb Jahre nach dem Beginn seiner zweiten Amtszeit hatte sich Macron am Montag zum Austausch der bisherigen Premierministerin Élisabeth Borne entschlossen.
- Nach Tagen der Spekulationen reichte Borne nach einem Gespräch mit Macron im Präsidentenpalast den Rücktritt ein.
Gabriel Attal galt als aussichtsreichster Kandidat für Bornes Nachfolge. Der Senkrechtstarter, der den Französinnen und Franzosen als Regierungssprecher bekannt war, leitete zuletzt mit gerade einmal 34 Jahren das Bildungsministerium. Er ist recht beliebt und hat den Ruf, auch mit Vertretern anderer politischer Lager in der Sache diskutieren zu können.
Gehandelt wurde zudem der amtierende Verteidigungsminister Sébastien Lecornu. Berichten zufolge ist der 37-Jährige einigen im Macron-Lager jedoch zu konservativ. Chancen wurden ausserdem dem 43-jährigen ehemaligen Landwirtschaftsminister Julien Denormandie zugeschrieben, der wie Macron von links kommt und ein früher Wegbegleiter des Präsidenten ist.
Macron, der seit den Parlamentswahlen 2022 in der Nationalversammlung keine absolute Mehrheit mehr hat und auf Stimmen der Opposition angewiesen ist, geht es um einen Befreiungsschlag. Schon die heftig umstrittene Rentenreform im vergangenen Jahr drückte er letztlich nur ohne Endabstimmung in der Nationalversammlung durch. Zuletzt gab es im Dezember Schwierigkeiten mit dem neuen Immigrationsgesetz, einem weiteren Schlüsselvorhaben des Präsidenten.